Beschreibung:

108 Seiten u. zahlreiche Kunstdrucktafeln mit Abbildungen. Grüner, titelvergoldeter Original-Leinwand-Einband. (Etwas angestaubt. Teils etwas fleckig). 21x15 cm

Bemerkung:

* Selten ! --- Johann Heirnich Kulenkampff, Wollkaufmann, * 6.10.1857 Bremen, ? 6.3.1926 Bremen. Als 11 von 14 Kindern einer wohlhabenden und angesehenen folgte Kulenkampff mit der Wahl des Kaufmannsberufes der Tradition seines Elternhauses, mit der späteren Spezialisierung auf den Wollhandel dem Vorbild seines Onkels Christian Lahusen, der durch seine Firma C. F. Lahusen neben dem Geschäft mit Häuten und Fellen vor allem auch das mit Wolle aus den La-Plata-Ländern betrieb und 1884 die Norddeutsche Wollkämmerei- und Kammgarnspinnerei in Bremen begründete. Nach der kaufmännischen Lehre bei C. F. Lahusen und der Militärdienstzeit (1878/79) sammelte Kulenkampf Erfahrungen in der belgischen Wollstadt Verviers und in London, dem Zentrum der internationalen Wollauktionen, um dann anschließend auf einer Weltreise die bedeutendsten Wollproduktionsländer Südafrika, Australien und Neuseeland kennenzulernen. Er begründete am 1884 zusammen mit Carl Louis Konitzky als Woll- und Kommissionsgeschäft die Firma Kulenkampff & Konitzky, aus welcher sein Teilhaber freilich bereits 1891 wieder ausschied. Ein Grund für die Trennung waren u. a. vermutlich Konitzkys Bedenken gegen die von Kulenkampf geplante und in der Folge auch durchgeführte Umstellung der Firma vom sogenannten oberländischen Geschäft, d. h. dem Vertrieb von bei Importeuren aufgekaufter gewaschener Wolle an die Streichgarn- und Tuchindustrie des Binnenlandes, zum direkten Import und Weiterverkauf überseeischer Wolle an die Verarbeiter. Bis 1913, dem Jahr der Aufnahme seines Sohnes Christoph (? 1915) als Teilhaber, Alleininhaber der Firma, erlebte K. 1900-01 eine schwere, existenzgefährdende Krise, danach aber bis zum 1. Weltkrieg eine Hochblüte des Wollgeschäftes seines Hauses, nachdem er Bremen durch die Einrichtung der alljährlich im Herbst abgehaltenen Australwollauktionen nach Londoner Vorbild zum Zentrum des deutschen Wollhandels gemacht hatte. Kulemkampf., der den Fortbestand der Firma in der Nachkriegszeit durch die Aufnahme seines Schwiegersohnes Otto Willich und seines jüngsten Sohnes Werner (1925) als Teilhaber sicherte, war in vielen Ehrenämtern tätig, so im Vorstand der Deutschen Wollvereinigung und des Bremer Wollvereins, ferner im Aufsichtsrat des Norddeutschen Lloyd, dessen Vizepräsident er 1921 bis 1925 war. Er war zunächst Diakon und von 1913 bis zu seinem Tode Bauherr der ev. Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen. Dieser Einstellung entsprach seine 24jährige Tätigkeit im Vorstand der Inneren Mission.