Preis:
77.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
77.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Fundus-Online GbR
Daniel Borkert/Gilbert Schwarz/Urban Zerfaß
Kurfürstenstr. 14
10785 Berlin
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / ab 60 Euro frei!
Lieferzeit:
1 - 3 Werktage
Beschreibung:
87 S. Broschiert.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband braunfleckig und bestoßen ansonsten tadelloser Zustand - Dictys - Septimius. Ueber die ursprüngliche Abfassung und die Quellen der Ephemeris belli Troiani. Die beiden spätlateinischen Darstellungen des trojanischen Krieges, die wir unter den Namen des Dictys Cretensis und Dares Phrygius besitzen, sind in neuester Zeit, nachdem sie lange unbeachtet geblieben waren, mit besonderer Vorliebe in den Bereich wissenschaftlicher Untersuchung gezogen worden, da sie die Hauptquellen für die zahlreichen mittelalterlichen Bearbeitungen der Troja-Sage waren. Im Mittelalter hatte Dares den Vorzug vor Dictys, wohl wegen seiner handlichen Kürze und seiner Parteinahme für die Trojaner, für welche der gefeierte Lieblingsdichter jener Zeit, Virgil, das allgemeine Interesse erregte. Doch ist Dictys als Schriftsteller hoch über jenen zu stellen: denn seine Ephemeris belli Troiani bietet uns bei allen Mängeln im Einzelnen, im Gegensatz zu der geschmacklosen, dürftigen, plump erfundenen Erzählung des Dares, eine wohlgeordnete, nach besseren Quellen gearbeitete und in ziemlich reinem Latein mit rhetorischem Schwünge verfasste Darstellung des trojanischen Kriegs vom Raube der Helena an bis zu der Heimkehr der Griechen. Der Name Dictys ist ebenso wie der des Dares ein Pseudonym: beide Werke gehören zu der Schwindellitteratur des späteren Alterthums. Ebenso wie die Historia des Dares angeblich die lateinische Uebersetzung der Tagebücher eines alten Trojaners ist, so behauptet auch Dictys in dem vorausgeschickten Prolog als Gefährte der kretischen Fürsten Idomeneus und Meriones persönlich an dem Zuge gegen Troja theilgenommen und nach der Heimkehr aus dem Kriege seine Erlebnisse in punischer Schrift aufgezeichnet zu haben. Vor seinem Tode, so heisst es, habe er befohlen, die Schrift in einem zinnernen Kästchen ihm mit ins Grab zu geben, dort habe sie geruht, bis unter der Regierung Neros das Grab durch ein Erdbeben gesprengt worden sei; vorübergehende Hirten hätten das Kästchen gefunden und die Schrift ihrem Herrn Eupraxis (nach der Epistel Praxis) überbracht; von diesem sei sie dem Nero übergeben worden, welcher befohlen habe, eine griechische Uebersetzung davon anzufertigen und dieselbp der griechischen Bibliothek einzuverleiben. Dem Prolog geht ein Brief des L. Septimius an Q. Aradius Rufinus voran, in welchem ersterer schreibt, er habe die Ephemeris in das Lateinische übertragen mit Zusammenziehng der 5 letzten Bücher zu einem einzigen;dabei wird die Auffindungsgeschichte mit kleinen Abweichungen wiederholt.