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156 Ss. Kl.8°. HLn. d. 19. Jhs. mit goldgeprägt. Rückentitel, etw. Rückenvergold. u. Marmorschnitt (Rücken etw. geblichen, Rückentitel u. -vergold. nahezug vollständig abgerieben).
Bemerkung:
Johann Aloys Blumauers (1755-1798) Travestie auf Virgils Aeneis war 1774-1788 in Wien bei Gräffer erschienen. Blumauer "übertraf seine Vorgänger in der Travestie durch die bewußte Absicht, damit ein bestimmtes höheres Ziel zu erreichen, nämlich seinen Kaiser in dem Kampfe zur Befreiung der Geister von dem überwuchernden Einflusse der römischen Geistlichkeit, zur Beseitigung der gemeinschädlichen Auswüchse des Mönchthums zu unterstützen." (ADB II,742). "Der Kampf gegen alte Richtungen, wie gegen die Orthodoxie, bringt beinahe nur im josephinischen Wien kritische Parodien hervor. Dort provoziert Blumauers antiklerikale Haltung die Gegenpartei" (Liede, Dichtung als Spiel, S. 373). Das vorliegende Streitgedicht erschien zuerst 1792; Verfasser war der gemäßigt aufklärerisch gesinnte Abt des Benediktinerklosters St. Paul in Kärnten und Pfarrer in Klagenfurt Wolfgang Anselm von Edling (1741-1794), ein Freund Alois Blumauers: "Ein merkwürdiges Werk, das nach Versmaß, Sprache, Ausdruck, jovialem Witz, der bis ins Bursleske streift und homoristischer Ironie sich völlig mit der 'travesierten Aeneis' messen kann." (Nagl-Zeidler 381 f.). Diese 2. Auflage mit einem 'Anhang. Vom Herrn Blumauer selbst verfaßt' (Ss. 145-156), einer heftigen Verspottung des Jesuiten- und Bettelordens. - Goedeke IV,1,636,12. - Hayn/Gotendorf I,384. - Holzmann/Bohatta I,7155. - Kaldewey, Hêhres u. Triviales V,73 (das vorliegende Exemplar). - Vgl. Kosch3 III,913. - VD18 10695346. - Weisstein 317. - Exemplar auf starkem Papier. - Exlibris Hedwig u. Klaus Pauler, entworfen von Len Dunkelberg, a.d. Innendeckel. - Titelblatt mit 2 alten Bibliotheksstempeln u. Signaturen von alter Hand, etw. angestaubt u. fingerfleckig, sonst nur stellenwse. etw. fingerfleckig u. vereinzelte Stockfleckchen.