Beschreibung:

31 S. Kl.-8°. Br. mit floralem Kattunpapier.

Bemerkung:

Nr. 196 von 300 numerierten Exemplaren, den Teilnehmern an der Generalversammlung der 'Gesellschaft der Bibliophilen' in Wien am 29.9.1912 gewidmet. - Joseph Richter (1749-1813) legte mit dem 'gewöhnlichen Wiener' in der Form einer Kinderlehre ein boshaftes Porträt der Wiener vor. Unter den 'Zehn Geboten' der Wiener finden sich für Männer: "1) Du sollst deinen Balg über alles hochschätzen. ... 3) Du sollst neben deiner Gemahlin ein hübsches Stubenmädchen, oder anderen gesunden Dienstbothen halten. ... 5) Du sollst tadeln, was du nicht verstehst. ... 9) Du sollst bey Leibe nicht zu viel arbeiten. 10) Du sollst auf alle Neuerungen schimpfen, und hübsch beym Alten bleiben." Für Frauen: "1) Du sollst bey Leibe keine Redoute, Nachtmusik oder Feuerwerk auslassen. ...3) Du sollst dich jederzeit über deinen Stand tragen, und ja bey keiner Mode die letzte seyn. ... 5) Du sollst von keiner deutschen Marchande des Modes eine Haube kaufen. ... 9) Du sollst keine andere Bücher als Romanen lesen. 10) Endlich sollst du wenigstens im Jahre einmal an einem öffentlichen Orte Ohrfeigen austheilen, damit die Leute von dir reden mögen." (Ss. 13-17). - Vgl. ADB XXVIII,487 f. - Dt. Bibliophilie S. 21.