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Beschreibung:
Petersburg im Rahmen der Deutschen Woche 2010, Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück, Museum Montanelli, Prag] = Chabari Afrika. Till Förster ; Reinhard Klimmt. Mit Beitr. von Raoul Lehuard und François Neyt. [Katalogred.: Annette Bertsch ... Übers.: Presto, Yulia Yagudin].. 300 S. : überw. Ill. ; 30 cm; kart.
Bemerkung:
Sehr gutes Ex. - Deutsch, russisch. - ... Der Blick der Künstler in Paris und Dresden war also schon geschärft als sie die Kunst entdeckten, die sie pauschal als art negre oder "Negerkunst" bezeichneten. Sie wollten von dieser Kunst aber auch nicht mehr wissen als sie sahen. Gestalterische Probleme können mit ebensolcher Anschauung beantwortet werden. Eine inhaltliche Auseinandersetzung braucht es nicht. In dem pauschalen und noch dem kolonialen Denken verpflichteten Begriff der art negre oder "Negerkunst" drückt sich eine geringe Kenntnis des Sinns aus, den die Menschen mit dieser Kunst in Afrika und anderswo verbanden. Die afrikanische Kunst wurde zusammen mit der Kunst Ozeaniens und anderer "Dunkelhäutiger" einer anderen Zeit zugeschrieben, die mit der Moderne nichts zu tun hatte. Man sah sie als den Ausdruck einer Epoche der Menschheitsgeschichte an, die Europa längst hinter sich gelassen hatte. Daher der Sammelbegriff, der zu jener Zeit üblicher war als afrikanische oder ozeanische Kunst: Man sprach von primitiver Kunst, die von Menschen geschaffen würde, die noch nicht von vielfältigen Zwängen der Kultur belastet seien und unmittelbar zum Ausdruck brächten was sie bewegte. Diese Annahme, die auf keinerlei tatsächlichen Kenntnissen aufbauen konnte, war eine Projektion des eigenen Unbehagens an der Kultur auf andere Gesellschaften. Die Umformulierung der arts primitifs zu arts premiers hat die grundlegende Schwäche des Begriffes bis in die heutige Zeit getragen. Über einen tatsächlichen historischen oder inhaltlichen oder stilistischen Zusammenhang dieser Künste sagt der Begriff nichts. Er ist eine reine Konstruktion. Aber er hatte insofern eine Bedeutung, weil er zum ersten Mal anerkannte, dass die Schöpfungen aus anderen Kulturen zumindest einen der abendländischen Kunst gleichrangigen Wert haben konnten. Heute ist es anachronistisch, das noch einmal zu betonen. Die afrikanische Kunst und all jene Künste, die seinerzeit als arts primitifs oder arts premiers geführt wurden, sind längst entdeckt. Sie sind anerkannt und haben einen festen Platz im kulturellen Erbe der Menschheit gefunden. Es muss heute um die zweite oben benannte Frage gehen. ? (Vorwort) // INHALT : ... Peter Schaller: Grußwort ----- Till Förster: Afrikanische Kunst ----- Reinhard Klimmt: Habari Afrika ----- Reinhard Klimmt: Türen ----- Till Förster: Masken ----- Reinhard Klimmt: Paare ----- Reinhard Klimmt: Kopfbedeckungen ----- Till Förster: Alltagsgegenstände ----- Till Förster: Figuren ----- Raoul Lehuard: Die Muzuri der Bembe ----- Francois Neyt: Eine männliche Songye Figur ----- Bildlegenden ----- Autoren. ISBN 9783938823705