Beschreibung:

IV, 127 S. ; 8. Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Die Frage nach dem Verhältnis der Dichtung Juvenals zur Tradition der römischen Satire ist unter verschiedenen Gesichtspunkten immer wieder gestellt und in sehr unterschiedlicher Weise beantwortet worden. -- E. Norden und K. Büchner vergleichen in ihren Literaturgeschichten Juvenal wegen der "lockeren? Komposition seiner Satiren mit Lucilius. Auch nach G. Highets Auffassung ist die juvenalische Satire der lucilischen besonders nahe verwandt, und zwar vor allem durch ihre polemische Schärfe; Highet hält es für wahrscheinlich, daß zwischen Juvenal und Lucilius eine größere Ähnlichkeit besteht als zwischen Lucilius und Horaz. Dagegen verbindet Mario Puelma Piwonka in seinem Buch "Lucilius und Kallimachos" Lucilius eng mit Horaz und stellt beiden Juvenal entgegen. Das Besondere an der Auffassung Puelmas ist dabei, daß er die römische Satire nicht als einheitliches genus auffaßt, sondern zwei grundsätzlich voneinander getrennte genera der Satirendichtung unterscheidet: den sermo als die Gattung, der die "lucilisch-horazische" Satire, die altera satura, der juvenalische zugeordnet wird. Das Gattungsgesetz des sermo leitet Puelma von dem Stilideal des Kallimachos her; in der altera satura sieht er die dichterische Form der popularphilosophischen Diatribe. Juvenals Dichtung zieht er zum Vergleich heran, um Lucilius und Horaz "gleichsam aus ihrer eigenen Perspektive nach außen hin abzugrenzen".