Beschreibung:

S.92 - 159. Privatbindung.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Seiten leicht braunfleckig ansonsten tadelloser Zustand - Die ehrwürdigen Überreste altepischer Dichtung, welche unter Hesiods Namen auf uns gekommen sind, kündigen durch ihre gleichmäßige Überlieferung in den Handschriften als Werke sich an, deren Lesart der Hauptsache nach bereits im Alterthum fest stand. Zahlreiche Erwähnungen hesiodischer Stellen, bis Platon und Aristoteles hinaufreichend, treten bestätigend hiefür ein, und lassen dem heutigen Kritiker hesiodischer Texte nur das Bedauern zurück, daß eine der aristarchischen Fassung Homers ebenbürtige Sichtung in alexandrinischer Zeit nicht auch dem Sänger von Askra zu Theil ward. Daß dies nicht der Fall gewesen, geht aus unserm hesiodischen Text unzweifelhaft hervor: zunächst aus dem Landbaugedicht, welches als unbestrittenstes hesiodisches Werk am gültigsten dafür zeugt. Mehrfache Fassungen eines und desselben, zum Theil aus sprichwörtlicher Fülle variirten Gedankens, zusammengereihte Gedichte eines durch keine poetische Einheit verbundenen Inhalts, und sichtliche Spuren einer zu äußerlichster Verbindung jene verschiedenartigen Abschnitte verküttenden Hand, bekunden dort allerorts die Berechtigung des Kritikers, bald den ursprünglichen Text durch Ausscheidung ansehnlicher ihm zugewachsener Stücke herzustellen, bald aber auch, durch Zerlegung des Ganzen in Hauptabschnitte, die einzelnen Dichtungen aus denen das jetzige Ganze besteht, von einander und von den Zusätzen des Diaskeuasten gesondert, blank und baar darzulegen. Für die Theogonie, das schon im Alterthume be- zweifeltste Werk ;er dem Hesiodus beigelegten Sammlung, seiner im Lauf der Jahrhunderte bewährten Wichtigkeit wegen ein ähnliches kritisches Ergebnifs herbeizuwünschen, wird durch die zahlreichen Häufungen, scheinbaren Lücken und mannigfachen sonstigen Mängel des oft nur sehr äußserlich zusammenhangenden Textes jedem aufmerksamen Leser nicht minder nah gelegt als der Wetteifer dafür eingesetzter kritischer Herstellunsversuche es kundgibt.