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259 S., Abb. Originalbroschur.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband minimal bestoßen, ansonsten im sehr guten Zustand. - Inhalt: ,,Das Leben Heinrich Schliemanns (1822-1890) ist eine Abenteuer- und Erfolgsgeschichte des 19. Jahrhunderts?; mit diesen Worten charakterisiert es Leo Deuel. Unser Buch möchte nicht eine jener Biographien sein, wie sie fast jedes Jahr im deutsch- und englischsprachigen Raum erscheinen, sondern eine, - wenn möglich -, wertfreie Darstellung der Geschichte der ?Sammlung trojanischer Altertümer? geben. Deshalb erschien es uns unerläßlich, etwas zu den bekannten und benutzten Quellen zu sagen: Es gibt wenige Fälle, in denen ein so reiches Quellenmaterial wie zur Person und zum Werk Heinrich Schliemanns vorhanden ist. Auch für den kleinen Ausschnitt ?Sammlung trojanischer Altertümer? trifft dies im Großen und Ganzen zu. Bei der Arbeit an dieser Publikation allerdings machten sich die Verstreutheit der Quellen und die eklektische Auswahl des schon Publizierten schmerzlich bemerkbar. Auch wurde deutlich, daß es nicht immer möglich war, sich so konsequent an das gestellte Thema ?Die Geschichte der Sammlung? zu halten, denn diese war eng mit dem Leben Heinrich Schliemanns verbunden. Mit ihr <hmeichelte er, mit ihrer Hilfe errang er Ruhm und Ehren, mit ihr aber versuchte er auch seine Ziele durchzusetzen. So Hegen neben der Selbstbiographie von 1868 und derjenigen in seinem Buch ?Ilios? (1881) und den nach seinem Tod erschienenen Fassungen auch die 10 Bücher Schliemanns sowie zahlreiche Artikel, Aufsätze und Reden in den von ihm beherrschten Sprachen vor, die zusammenfas-send noch nie ausgewertet worden sind und die sich nur noch über die Zeitschriften- und Zeitungsarchive - soweit diese erhalten sind - zusammenstellen lassen. Hinzu kommt der eigentliche, meist ungedruckte hand-chriftliche Nachlaß Schliemanns, bestehend aus seinen Briefen, Tagebüchern, Sprachlemheften, Rechnungen u.a., der von den Erben in den 30er Jahren in die Verwaltung der Gennadios Library übergeben wurde. Er enthält nach Emst Meyer etwa 60 000 Briefe von und an Schliemann und ist bisher nur bruchstückhaft ausgewertet worden. Diese Zahl ist überwältigend, selbst wenn man davon ausgeht, daß Schliemann in mehreren, am selben Tage geschriebenen Briefen den verschiedenen Adressaten dasselbe mitteilt. Sein Stil ist zumeist seinen Stimmungen unterworfen, er wechselt zwischen Euphorie und .Anschaulichkeit in den Berichten, gleichzeitig aber beschreibt Schliemann mit großer Akribie und ermüdender Weitschweifigkeit jeden einzelnen Fund oder Befund. Einer der ersten Biographen Schliemanns ist Emil Ludwig, der 1932 eine Lebensbeschreibung erstellte, die ihn als Schatzsucher im weitesten Sinne des Wortes charakterisierte. Das Bedeutende an dieser Arbeit war, daß er sich nicht an die Autobiographie Schliemanns anlehnte, sondern erstmals Auszüge aus den persönlichen Aufzeichnungen Schliemanns und aus Briefen an und von diesem vorlegte. Bedauerlicherweise sind seine Quellenangaben sehr allgemein gehalten und daher für andere selten nachprüfbar. Statt eines Briefdatums wird nur allgemein ?Ende Juni? oder dergleichen angegeben, und nicht immer werden die Namen der Briefpartner genannt. 1936 erschien, herausgegeben von Emst Meyer, ein Auswahlband von Schliemann-Briefen. Schon dem dort beigefügten ?Verzeichnis aller festgestellten Briefe Schliemanns? (S. 317-356) ist abzulesen, wie verstreut die Quellen waren. Sie sind es auch jetzt, denn der 2. Weltkrieg und die Zeit danach fügten nicht nur der Sammlung großen Schaden zu, sondern führten auch zu Verlusten von bekannten und unbekannten Quellen. 1953 erschien, ebenfalls von Emst Meyer herausgegeben, ein weiterer Auswahlband unter dem Titel ?Heinrich Schliemann, Briefwechsel, Bd.I (1842-1875); der zweite Band (1876-1890) folgte 1958. Über Auswahl und Editionstechnik durch E. Meyer läßt sich sicherlich streiten, aber nichtsdestotrotz bildet die Vorlage von ca. 640 Briefen von und an Schliemann auch heute noch die Grundlage für alle diejenigen, die über Schliemann oder einen seiner Briefpartner arbeiten. 1962 legte Emst Meyer im Journal of Hellenic Studies Briefe Heinrich Schliemanns an den in Oxford tätigen Gelehrten Max Müller vor, die einige wichtige Details zur Geschichte der Sammlung enthalten. Derselbe Herausgeber verfaßte eine als abschließende Biographie gedachte Publikation unter dem Titel ?Heinrich Schliemann, Kaufmann und Forscher?, die nach seinem Tod 1969 erschien. 1958 gab Heinrich Alexander Stoll die Briefe Schliemanns an seinen Jugendfreund Wilhelm Rust heraus, die im Landeshauptarchiv Schwerin verwahrt werden. Ein Jahr später erschienen vom selben Herausgeber die Briefe Schliemanns an den Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin, die sich im selben Archiv befinden. Die Liste der Archive und Publikationen zu bestimmten Aspekten des Lebens und Werkes Heinrich Schliemanns ist sehr lang. Sie alle an dieser Stelle aufzuführen ginge wohl über das Anliegen dieser Publikation hinaus. Soweit Briefe an und von Schliemann publiziert worden sind und sie auch nur irgendwie relevant erschienen für das Thema dieser Publikation, sind sie in der Literaturliste oder in den Anmerkungen des Einführungstextes bzw. zu denen der Briefe enthalten. Genannt werden muß hier noch der umfangreiche Briefwechsel zwischen Schliemann und Rudolf Virchow, der sich im Deutschen Literaturarchiv in der Akademie der Wissenschaften zu Berlin befindet und von einem Autorenkollektiv unter der Leitung von Joachim Herrmann herausgegeben wurde, sowie die 1974 von Georg Korrés zusammengestellte und herausgegebene Schliemann-Bibliographie, die nicht nur zahlreiche Publikationen von und über Schliemann und Troja aufführt, sondern auch eine hohe Anzahl von Zeitungsberichten zu diesen Themen nennt. ISBN 9783891661413