Beschreibung:

391 S., brosch.

Bemerkung:

Befriedigender Zustand. Papier alterungsbedingt vergilbt. Einband berieben, angeschmutzt u. leicht fleckig. -- Der Titel dieses Buches gibt genau seinen Zweck und Inhalt an. Es will mit Hilfe des von den Regierungen der kriegführenden Länder veröffentlichten Aktenmaterials einen klaren Ueberblick über die diplomatischen Verhandlungen geben, die dem Ausbruch des Weltkrieges vorangingen. -- Es vereinigt daher die massgebenden Dokumente des deutschen Weissbuches, des österreichisch-ungarischen Rotbuches, des englischen Blaubuches, des russischen Orangebuches, des französischen Gelbbuches, des serbischen Blaubuches und des belgischen Graubuches zu einer Art von " Regenbogenbuch ". Die Notwendigkeit einer Beschränkung auf die massgebenden Dokumente, d. h. der für den Verlauf der Verhandlungen und den Standpunkt einer jeden Regierung entscheidenden Akten, ergab sich aus dem Zwecke, ein Bild der Kriegsverhandlungen zu bieten und nicht eine formlose Fülle von Telegrammen, in der das Wesentliche im Unwesentlichen verschwunden wäre. Die Sammlung von dreihundert Akten, die hier geboten wird, übergeht kein einziges wichtiges Dokument. Der Verfasser verzichtete nur auf die Akten, deren Bedeutungslosigkeit für die Krisis auf der Hand liegt, wie auf jene, deren Inhalt durch andere Akten gleichwertig wiedergegeben wird, die nur eine zwecklose Wiederholung darstellen würden oder in den Anmerkungen erschöpfend herangezogen werden konnten. -- Diese massgebenden Dokumente wurden chronologisch und sinngemäss zusammengestellt. Das will heissen, sie wurden nicht nach Büchern geordnet, sondern nach dem Datum, das sie tragen, und der logischen Folge der Ereignisse, über die sie berichten. Eine derartige Anordnung, die alle Farbenbücher zu einem neuen Ganzen zusammenschmilzt, begegnete naturgemäss nicht unerheblichen Schwierigkeiten. Das Datum der Absendung eines Schriftstückes - der Leser sei hierauf besonders aufmerksam gemacht - ist nicht immer das Datum der Ereignisse, die es behandelt. Ausserdem sollte tunlichst die ursprüngliche Reihenfolge der Akten eines jeden Buches auch in der neuen Zusammenstellung beibehalten werden, was nicht immer leicht war, da die Numerierung oft recht willkürlich ist, viele Telegramme einander kreuzten, die in den betreffenden Büchern nacheinandergesetzt wurden, und schliesslich innerhalb eines Datums die Stunden und Minuten der Absendung des Schrift Stückes und der Ereignisse nicht angegeben sind. Und über all diesen Kleinigkeiten endlich sollte der grosse Zug der Verhandlungen herausgearbeitet werden. Der Verfasser glaubt diese Schwierigkeiten im Masse des Möglichen überwunden und eine zeitlich und sinngemäss zutreffende Ordnung erzielt zu haben. -- Die fremdsprachlichen Akten wurden aus dem Originaltext übersetzt: die des Blaubuches aus dem Englischen, die der anderen Bücher aus dem Französischen. Von den betreffenden Regierungen bereits hergestellte Uebersetzungen wurden wo möglich verwertet, d. h. die Uebersetzung des englischen Blaubuches und die des belgischen Graubuches. -- Dem Uebersetzer kam es auf grösste Treue und Genauigkeit an. Stilistische Schönheiten konnten nicht geboten werden. Ein Vergleich mit den Originaltexten, vornehmlich dem englischen Text, wird den Leser schnell davon überzeugen, dass umständliche und unreine Wendungen, schwere Satzgebäude, störende Wortwiederholungen und dergleichen mehr nicht der Uebersetzung, sondern dem Originale zur Last gelegt werden müssen und auch dort, wo sie zu vermeiden waren, zum Besten einer genauen Vermittlung der fremdsprachlichen Dokumente in das Deutsche übernommen wurden. -- Den auf solche Weise in deutscher Sprache zusammengestellten Dokumenten stehen die notwendigen Erläuterungen zur Seite. Der erläuternde Teil besteht aus Randnotizen, Anmerkungen, einer Einführung und einem Schlusswort. -- Die Randnotizen fassen den Sinn der einzelnen Aktenstücke in neben den Text gestellten Inhaltsangaben zusammen. -- Die Anmerkungen folgen, in Fussnoten, den wichtigsten Akten, um die allgemeinen Zusammenhänge herzustellen und die Schriftstücke und Vorgänge selbst kritisch zu beleuchten. -- Die Einführung unterzieht ein jedes der sieben diplomatischen Bücher einer allgemeinen Kritik, legt ihre Bedeutung für die Erkenntnis der Geschichte der Kriegsverhandlungen dar und macht die für das Verständnis der vorliegenden Sammlung nötigen Angaben. -- Das Schlusswort versucht, die Ergebnisse, zu denen ein vorurteilsloses Studium der sieben Bücher führt, kurz zusammenzufassen und die Frage nach Schuld und Verantwortung am Kriegsausbruch zu beantworten. -- In einer dem Inhaltsverzeichnis folgenden Aufstellung wird eine genaue Uebersicht, die nach einzelnen Büchern geordnet ist, über die in die Sammlung aufgenommenen Dokumente gegeben. Der Sammlung selbst geht ein Verzeichnis der wichtigsten an den Kriegsverhandlungen beteiligten Persönlichkeiten voran.(Vorbemerkung).