Beschreibung:

XIV, 419 S., Tab. Bibliothekseinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Vorderer Einband fleckig, papierbedingt ganz leicht gebräunt, sonst sehr gut und sauber. - Aus dem Vorwort: Die hier vorgelegten Untersuchungen waren zunächst mit anderem Ziel und in anderer Form geplant, als sie sich jetzt dem Leser darbieten. Die bekannte Erfahrung, daß man nicht ein Buch, sondern dieses sich selbst aus der Sache her aufbaut, gilt, wie sich hier zeigt, auch für wissenschaftliche Arbeiten. Der Verfasser hatte anfänglich beabsichtigt, die Freigelassenen der römischen Kaiser und vor allem ihr Avancement im kaiserlichen Dienst zu erforschen. Bei tieferem Eindringen in die Materie ergab sich jedoch einmal, daß die Freigelassenen nicht ohne die Sklaven zu behandeln sind, zum anderen, daß die literarischen Berichte in weit höherem Maße, als es zunächst den Anschein hatte, sich auf wenige hervorragende und gerade nicht typische Personen beschränken. So verlagerte sich das Schwergewicht notwendig fast ausschließlich auf andere Quellengattungen, das heißt, auf Inschriften und Papyri. Das bedingte auch eine andere Form. Mommsen spricht einmal von dem ?Recht aller Epigraphiker, vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen?. Dieses Recht ist freilich zweifelhafter Natur, bedeutet es doch weitgehend nichts anderes als den Zwang, über Art und Überlieferung, die Textform und vor allem die Zeitstellung des jeweiligen Zeugnisses hinreichende Auskunft zu geben. Wo das unterlassen wird, wie beispielsweise bei Wallon, der Inschriften des 1. Jahrhunderts in einem Atemzuge mit Bestimmungen des Theodosianus nennt und in ungewöhnlich hohem Maße sich auf notorische Falsa beruft, muß der historische Ertrag fragwürdig bleiben. Vor der Beantwortung der vor allem interessierenden Fragen nach Herkunft und Ergänzung der kaiserlichen Dienerschaft, ihrer Ausbildung und ihren Aufgaben, ihren Aufstiegsmöglichkeiten und Freilassungschancen, ihrer Lebenserwartung und Altersversorgung sowie ihrem Privatleben und ihrer Stellung in der Öffentlichkeit, mußte daher eine kritische Sichtung des gesamten Materials erfolgen. Um diese geht es in den hier vorgelegten Kapiteln. Vollständige Sammlung aller einschlägigen Zeugnisse ist grundsätzlich angestrebt worden. Erheblichere Lücken sind allein bei den Papyri, geringere bei den griechischen Inschriften denkbar, über die bei der bestehenden Zersplitterung von Publikationen und Literatur ein auch nur annähernd vollständiger Überblick nicht zu gewinnen ist.