Beschreibung:

Bedeutung, Stellung, und bequemen Anführung, reichlichst versehen. - Il Nuovo Dittionario Reale Italiano-Tedesco .... Neue Auflage genau wiederum übersehen, verbessert, ersetzt, ja mehr denn um ein Drittel vermehrt. 18 Bll., 1286 S., 1 Bl. 1 Kupfertitel (ohne das Porträt). Gr.-8°. Blindgeprägtes Ldr. der Zeit auf Holzdeckeln (beschabt und bestoßen, Schließen fehlen).

Bemerkung:

Neue vermehrte Ausgabe des erstmals 1676 bis 1678 in zwei Bänden unter dem Titel "Das neue Dictionarium Oder Wort-Buch In Italiänisch-Teutscher und Teutsch-Italiänischer Sprach" erschienen großen Wörterbuch von Matthias Kramer. - VD17 12:131148R. NDB XII, 668 F: "Zu Kramers Werken zählen zahlreiche Grammatiken, Wörterbücher und Lehrbücher in französischer, italienischer, holländischer und spanischer Sprache, nebst Übersetzungsarbeiten. Nicht so sehr wissenschaftlicher Ehrgeiz stand bei ihm im Vordergrund, sondern vor allem das praktische Bedürfnis, fremdsprachige Wörterbücher für die Verständigung der Reisenden zu schaffen. Bei Kramer ist eine deutliche Lösung von den Humanisten festzustellen, die, dem Lateinischen verpflichtet, in ihren Lexika einen zum Teil veralteten Wortschatz weiterschleppten. Auch bei Kramer wird viel Altes weitergetragen, ungefähr die Hälfte der deutschen Lemmata sind aus früheren Wörterbüchern entlehnt. Mehr als andere Lexikographen seiner Zeit hat er seine Vorlagen, etwa für das `Teutsch-Italiänische Dictionarium` (1700-02), die Wörterbücher von K. Stieler und Nathanael Duez, abgeändert und aus dem eigenen Wortschatz ergänzt. Er war ein guter Beobachter der lebendigen Sprache und gibt ein ziemlich genaues Bild der Sprachrealität. Viele neue Wendungen aus der Umgangssprache hat er aufgenommen, die erst nach seinem Tod in die Schriftsprache eingedrungen sind. Entsprechend den Forderungen der Mitglieder der Sprachgeseilschaften, wie der `Fruchtbringenden Gesellschaft`, nach möglichster Vollständigkeit, Gliederung in Stammwort, Ableitung und Zusammensetzung, (vorwiegend) literarische Quellen und Erläuterungen durch Redensarten, hat auch Kramer einige Wörterbücher nach dem `Stammwortprinzip` eingeteilt. Wenn er auch alle Möglichkeiten der Wortbildung anführt wie zum Beispiel Stieler in seinem `Stammbaum` (1691), so strebt Kramer aber keine Vollständigkeit an, sondern hat dabei Lernziele vor Augen. Obendrein setzt er manches Stichwort zweimal an, um das Nachschlagen zu erleichtern. Die grammatischen Forderungen hält er dem Wörterbuch fern, indem er eine Grammatik vorausschickt. Anderen Lexikographen ist Kramer auch darin voraus, daß er sich bereits mehr um Bedeutungsunterschiede bemüht, die er mit Synonyma und Redensarten erklärt. Kramer hat bei den wissenschaftlichen Autoritäten, etwa Frisch und Adelung, nicht die volle Anerkennung gefunden, obwohl er über außerordentliche Sprachkenntnisse verfügte. Benutzt wurden seine Wörterbücher unter anderem von Johann Leonhard Frisch (Deutsch-Lateinisches Wörterbuch, 1741), Johann Chr. Adelung (Hochdeutsches Wörterbuch, 1774?86) und Joachim Heinrich Campe (Wörterbuch der deutschen Sprache, 1807?11)". - Es fehlt das Kupfer-Porträt. - Fleckig und etw gebvräunt. Buchblock leicht angebrochen.