Beschreibung:

und Landesfürstliche Gnad, und alles Gutes: und fügen denselben hiemit gnädigst zu wissen ... Da nun die zu Herstellung eines dauerhaften Friedens unumgänglich nöthige Fortsetzung des von Unsren Feinden Uns abgedrungenen Kriegs auf Mittel und Weege fürzudenken Uns bemüßiget, die Erfordernussen hierzu zeitlichen beyzuschaffen, und vorzubereiten, auch Unsere Landesmütterliche Absicht schon von nun an auf Bedeckung, und künftige Zurückzahlung deren in bisherigen Umständen contrahirten Kriegs-Schulden gerichtet ist [Incipit].. 6 Bll. mit 2 ganzseitigen Kupferstichen. 4°. Ohne Einband.

Bemerkung:

Erste Ausgabe dieses Patents vom 15. Juni 1762 zur ersten Einführung eines Papiergeldes in Österreich, sehr selten (fehlt auf der ÖNB). - Enthält 2 ganzseitige in Farbe gedruckte Kupferstiche mit Abbildung der auszugebenden Banco-Zettel (Nennwerte 5, 10, 25 50 und 100 Gulden). - "Die Österreichische Staatskasse befand sich während des Siebenjährigen Kriegs ab dem Jahr 1756 in ständiger Geldnot. Deshalb war man auf der Suche nach günstigen Finanzierungsformen, ohne eine Verschlechterung des Münzfuß zu verursachen. Erst 1750 war mit dem Konventionstaler eine stabile Münzwährung geschaffen worden. Da die Stadt Wien als kreditwürdiger angesehen war als die Staatskasse selbst, wurde das bereits seit 1706 existierende Wiener Stadtbanco im Jahr 1759 unter die direkte Kontrolle der Hofkammer gestellt und mit der Ausgabe von fünfprozentigen Obligationen zur Deckung des Finanzierungsbedarfs beauftragt. Als allein im Jahr 1761 der Abgang aus dem Staatshaushalt (Neuverschuldung) 13 Millionen Gulden betrug, entschloss sich Kaiserin Maria Theresia, eine innovative Finanzierungsform zu wagen. Mit Patent vom 1. Juli 1762 wurde das Wiener Stadtbanco beauftragt, unverzinsliches Papiergeld, sogenannte Bancozettel, in der Höhe von 12 Millionen Gulden auszugeben. Diese würden in Zukunft sowohl von der Bank als auch von den öffentlichen Behörden als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Die ersten Bancozettel wurden zunächst zu 5, 10, 25, 50 und 100 Gulden ausgegeben. Um die Akzeptanz bei möglichen Gläubigern zu erhöhen, wurde verfügt, dass ab einem Mindestbetrag von 200 Gulden diese Bancozettel in normale zu fünf Prozent verzinste Obligationen des Wiener Stadtbanco umgewandelt werden können. Zusätzlich sollten Steuerschulden in Zukunft mindestens zur Hälfte in diesem neuen Papiergeld bezahlt werden. Der Vorteil für Anleger war, dass somit auch kleine Beträge, wenn auch nicht verzinst, so doch sicher durch staatliche Garantie, angelegt werden konnten. Dies führte kurzfristig sogar dazu, dass Bancozettel beliebter waren als Silbermünzen und zu einem Agio von einem bis 2,5 Prozent gehandelt wurden. Zur Stärkung der Glaubwürdigkeit wurden die zurückfließenden Bancozettel demonstrativ öffentlich in einem Ofen verbrannt. Ein Jahr später, 1763, waren durch diesen Schritt die Staatsfinanzen schon so weit saniert, dass das Wiener Stadtbanco neue Obligationen mit einem reduzierten Zinssatz von vier Prozent ausgegeben konnten, was die Zinslast deutlich verringerte" (Wikipedia Abruf vom 03.08.2020). - Alte Knickfalten, dadurch kl. Papierdurchbrüche, Alte hs. Bezeichnung. etw. gebräunt und fleckig. Kl. Randläsuren.