Beschreibung:

S. 532-556. Sonderdruck, Klebebindung in Kartoneinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Verfassers. - Einbandvorderseite vom Textblock gelöst, Verfasserangabe handschriftl. auf Einband, sonst sehr sauber. - Aus dem Text: In der wissenschaftlichen Diskussion gelten seit langem die ersten drei Evangelien des neutestamentlichen Kanons als Quelle und Maßstab für die Rekonstruktion der älteren Spruchüberlieferung und damit auch für das, was Jesus gesagt hat oder gesagt haben könnte. Der einst im Kampf gegen die Gnosis und gegen Marcion festgelegte Kanon für die Überlieferung von Jesus wird damit wenigstens teilweise von der heutigen wissenschaftlichen Arbeit bestätigt. Dabei ist es relativ gleichgültig, ob man die in den ersten drei Evangelien enthaltenen Sprüche und Reden Jesu im großen und ganzen für echt hält, oder ob man dieses Material kritisch sichtet und nur einen kleinen Teil der Sprüche dem historischen Jesus zuschreiben will. Problematisch bleibt unter den kanonischen Schriften freilich das Johannesevangelium, dessen umfangreiche Reden Jesu in ihrem Verhältnis zur älteren Spruchüberlieferung bis heute kaum geklärt sind. So fehlen denn auch in den kritischen Darstellungen der Botschaft Jesu Bezugnahmen auf das Johannesevangelium fast völlig. Der Charakter der synoptischen Spruchüberlieferung bestimmt sowohl die Rekonstruktion der Botschaft Jesu als auch das Bild von der Überlieferung der Sprüche Jesu in der ältesten Zeit des frühen Christentums.