Beschreibung:

[36] S. : überw. Ill. ; 21 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband stw. berieben. - 2 Beilagen (Faltblatt und Widmung u. Signatur v. M. Denevi auf A4-Textblatt) // Marco Denevi (* 12. Mai 1922 in Sáenz Peña, Gran Buenos Aires; ? 12. Dezember 1998) war ein argentinischer Journalist, Jurist und Schriftsteller. Denevi stammte aus einfachen Verhältnissen; sein Vater war ein italienischer Einwanderer, seine Mutter Argentinierin. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universidad de Buenos Aires und konnte dieses Studium auch erfolgreich abschließen. Denevi konnte 1955 mit seinem Roman "Rosaura à la diez" sehr erfolgreich debütieren. In einem beachtenswerten Essay "Républica de Trapalanda" zeigte er sich als Parteigänger Domingo Faustino Sarmiento. Nach seiner Kurzgeschichte Ceremonia secreta inszenierte Joseph Losey 1968 den Film Die Frau aus dem Nichts (mit Elizabeth Taylor und Mia Farrow). ... (wiki) / ... er hat die offenen Augen weiter starr auf die Nacht gerichtet, der Mond bringt seine Rüstung zum Schimmern, der Soldat hinter ihm, der dem Ritter am nächsten ist, derselbe, der eine zerschlissene, vom Pulver versengte Fahne trägt, die sich jetzt wie eine schmutzige Schabracke über die Kruppe des Pferdes breitet, dieser Soldat, ein blonder Jüngling mit dem Aussehen eines Spielmanns, hat plötzlich einen merkwürdigen Gedanken, ihm ist in den Sinn gekommen, daß die Rüstung des Ritters leer auf dem Pferd sitzt, daß der Ritter verschwunden und nur noch die Rüstung übrig ist wie eine eiserne Puppe, oder vielleicht hat sich die Rüstung des Ritters bemächtigt, ihn aufgesogen wie ein Schwamm eine Flüssigkeit, ihm das Blut abgezapft, die Knochen zermahlen, und jetzt ist die Rüstung eine hohle Schale ohne das Fruchtfleisch des Ritters, das stellt er sich vor, weil er den Ritter immer nur in seiner Rüstung gesehen hat, weil er vom Ritter nur diese Rüstung kennt, die eine Lanze hält, diese Armpanzer und Panzerhandschuhe, die in die Richtungen des Krieges weisen, den Helm, der schreit, und unter dem Helm verfilztes Haar, aber vielleicht ist das Haar ein Bart ohne Gesicht, die Strohfüllung der Rüstung, und diese Vorstellung, diese Phantasie bringt den blonden Soldaten zum Lachen, denn er denkt, daß vielleicht viel Zeit vergangen ist, seitdem der Ritter in der Rüstung vertrocknet ist, viel Zeit, seitdem die Rüstung sich geleert hat, und sie haben es nicht bemerkt, sie, die Soldaten, sind der hohlen Rüstung von Schlacht zu Schlacht gefolgt und haben dem Tod die Stirn geboten im Glauben, der Ritter werde sie vor ihm beschützen, und als der blonde Bannerträger auflacht wie ein Schlafwandler oder ein Betrunkener, strafft der Ritter sich in den Steigbügeln und bricht in einen Fluch aus ? (ca. S. 25) ISBN 9783936428612