Beschreibung:

297 S. Broschiert.

Bemerkung:

Papier lichtbedingt nachgedunkelt, sonst gutes Ex. - Vorbemerkung Einleitung - ERSTER TEIL - Theoretische und methodologische Überlegungen - zur Geschichte des Sozialismus und der Arbeiterbewegung - Weitling-Rezeption bei Marx und Engels - Weitling als kritisch-utopischer vormarxistischer Sozialist und Kommunist - Proletariat und Arbeiterbewegung Die Konstituierung der Arbeiterklasse Weitling in der Tradition des Alten Handwerks - ZWEITER TEIL - Wilhelm Weitling und die Wissenschaft - Selbstverständnis als proletarischer Theoretiker - Gelehrtenhaß - Intelligenz und Revolution - Sonderstatus der Philosophie - Organisation der Wissenschaft in der Gütergemeinschaft - Geschichtsphilosophie und Erkenntnistheorie - Kritik der Kritik und positive Wissenschaft als System - DRITTER TEIL - Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft - Die Genesis der Denk- und Sprachlehre Die Genesis der Astronomie Wissenschaftshistorische Bezüge und Perspektiven - - Gottfried Wilhelm Leibniz - Alexabder von Humboldt - Joseph Dietzgen - Moses Hess - Die Eigentümlichkeit proletarischer Theoriebildung - ANMERKUNGEN - QUELLEN UND DOKUMENTE - Brief Wilhelm Weitlings an einen Verleger - Lorenz Petersen - Plaudereien aus der Vergangenheit - Der Briefwechsel zwischen Wilhelm Weitling und Joseph Henry - Die Mechanik des Himmels - Einleitung - ARCHIV ALIENVERZEICHNIS LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS - Schriften Wilhelm Weitlings - Literatur über Wilhelm Weitling - Monographische Literatur Literatur über Wilhelm Weitling - Übergreifende Zusammenhänge Weitere Literatur - Personenregister. - Das Verhältnis zwischen Arbeiterbewegung und sozialistischer Bewegung und der Geschichte der Wissenschaften ist bislang - sieht man von Studien über Marx und Engels einmal ab - kaum einmal thematisiert worden. (1) Die Geschichtsschreibung zur Arbeiterbewegung kennt theoriegeschichtliche Monographien vor allem für die Zeit nach 1890. Dabei wird der ideologische Charakter der Theoriebildung meist sehr betont, während seine sozialökonomischen Bedingungen vernachlässigt werden. Zwischen Wissenschaft, Theorie, Ideologie und Bildung wird nur selten unterschieden und eine wissenschaftshistorische Perspektive fehlt durchgängig. Umgekehrt hat die V/issenschaftsforschung die Theoriebildung in der Arbeiterbewegung als Gegenstand bislang kaum entdeckt und damit einen für die gesellschaftliche Entwicklung seit dem 19.Jahrhundert maßgeblichen Faktor eliminiert. Unterschiedlichsten wissenschaftshistorischen Konzepten ist ein Wissenschafts-Begriff zu eigen, der die Reproduktionsweise der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft unhistorisch verallgemeinert und ein so gewonnenes Wissenschaftsverständnis als naturwüchsig voraussetzt. In diesem Verständnis gerät das Verhältnis von Arbeiterbewegung und Wissenschaftsentwicklung nicht in den Blick, weil das Proletariat auf seine ökonomische Funktion im Reproduktionsprozeß beschränkt bleibt; den Verkauf der Arbeitskraft als Ware in der materiellen Produktion. Dies Wissenschaftsverständnis zeigt sich in der Konzentration wissenschaftshistorischer Fallstudien auf die Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, die, wie die Gleichsetzung von science und Naturwissenschaften im angelsächsischen Sprachraum zeigt, als 'reine' Wissenschaft gelten. Die Dominanz der analytischen Wissenschaftstheorie hat mit ihrer Reduktion der Wissenschaften auf deduktiv strukturierte Satzsysteme eine Vernachlässigung gesellschaftlicher Dimensionen in der Wissenschaftsgeschichte zur Folge gehabt. In dieser Studie geht es um das Verhältnis von Wilhelm Weitling als einem Repräsentanten der frühen Arbeiterbewegung zu den Wissenschaften in seiner Zeit. Die Fragestellungen und Methoden sind notwendig interdisziplinär, sie sind sowohl geschichtswissenschaftlicher und politiktheoretischer Herkunft als auch wissenschaftshistorischer und -theoretischer Natur. (Einleitung) ISBN 3820480595