Beschreibung:

64 S.; Illustr.; 27 cm; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband leicht berieben. - Aus der Bibliothek von Hans Joachim Koloß / Völkerkundemuseum Berlin. - Die Baule (französisch Baoulé) sind ein Akan-Volk in der Elfenbeinküste. Dort stellen sie mit einer Anzahl etwa 2.130.000 sowie einem prozentualen Anteil von 23 Prozent die größte Volksgruppe des Landes. Sie sind traditionell Anhänger der Akan-Religion, daneben gibt es auch in letzter Zeit zunehmend sunnitische Muslime. ... (wiki) // Afrika ist nicht nur ein Kontinent. Afrika ist auch eine Philosophie. Eine eigene. Im Besonderen südlich der Sahara. Eine Philosophie des Hier und Jetzt. Eine Philosophie der Existenz, in der alles lebt und belebt wird durch die grosse Seele, die Anima Africana. Diese Seele, unsichtbar, neutral, überall in allem und jedem enthalten, die lebt und schwebt, eindringen und entweichen kann. Niemand kann sie endgültig besitzen. Manchmal nimmt sie sogar selbst Gestalt an und mutiert zum Geist, der den Menschen, Tieren und Pflanzen Gutes oder Böses zufügen kann. Darin, in der Welt der Schicksale, ist auch der Mensch eingeschlossen. Machtlos zwar, aber mit der Möglichkeit, dass der Mensch versuchen kann, diese Geister für sich zu gewinnen, dass sie ihm nicht schaden, sondern Gutes bringen mögen. Dazu bedient er sich der Boten dieser Geister: der Fetische, Masken und Statuen. Diese werden in aller Regel von einem Auftragsschnitzer angefertigt. Beseelt werden diese Objekte anschliessend bei Familienfesten oder Stammesritualen. Für die Belebung der Statuen wird dann entweder die grosse Anima oder die Seele eines Vorfahren oder Urahnen angerufen und implantiert. Bei den Baule ist es oft die mythische Begründerin des Stammes, Prinzessin Abla Poku. Aufbewahrt werden diese Figuren im Familienschrein, meist in ein Tuch eingewickelt. Werden sie um Hilfe angegangen, werden sie aufgestellt und ihnen Opfergaben dargeboten. Sie werden gefüttert, liebkost und besprochen, aber auch beschimpft, verspottet und ausgepeitscht, wenn sich die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. Die Masken sind von Geistern beseelt und stellen diese symbolisch dar. Sie haben im Stammesleben bestimmte soziale Aufgaben zu erfüllen. Masken gehören entweder einem Maskenbund oder sind persönliches Eigentum eines Initiierten und Ausweis seiner Zugehörigkeit zum Geheimbund, der das soziale Leben in der Gemeinschaft überwacht. Durch die Allmacht und Allgegenwart der Anima erhält jedes Leben erst seinen Sinn und ein Schicksal. Der Mächtige hat ausserordentliche Rechte, aber auch ausserordentliche Pflichten ? (Vorwort)