Beschreibung:

264, (4) Seiten. Mit Abbildungen u. graph. Darstellungen. (Lagerspuren. Mit mehreren Bleistift-Randastreichungen). 21x15 cm

Bemerkung:

* Selten ! --- Der Verfasser, bald als «Papst des Deutschunterrichts» apostrophiert, bald als «Chefideologe» eines restaurativ-kapitalistischen Deutschunterrichts denunziert, ist eine Schlüsselfigur in der Geschichte des Deutschunterrichts und der Gymnasialpädagogik nach 1945. Vor dem Hintergrund seiner Biographie und seiner ganzheitlich orientierten gesellschaftspolitischen Zielvorstellungen entwirft er ein Gesamtbild seiner kooperativen Didaktik in einem kooperativ organisierten Bildungssystem. In diesem didaktischen Modell sieht er eine Chance, die Stagnation in der Theoriebildung und die Ermüdungserscheinungen in der Schulstube zu überwinden. Das Buch leistet einen konstruktiven Beitrag zum Aufbau eines offenen gesamtdeutschen und eines föderativ-europäischen Bildungswesens. --- Robert Ulshöfer (* 29. April 1910 in Edelfingen bei Bad Mergentheim; ? 24. Juni 2009) war ein deutscher Pädagoge, Literaturdidaktiker, Publizist und Herausgeber. In den 1950er und 1960er Jahren galt er als einflussreichster Deutschdidaktiker Westdeutschlands; danach war er zunehmend umstritten. Ulshöfers Hauptwerk war die dreibändige Methodik des Deutschunterrichts, die seit 1952 in zahlreichen, teils stark überarbeiteten Auflagen bis 1981 erschien. Für die von ihm herausgegebenen Zeitschriften Der Deutschunterricht und Der Gymnasialunterricht verfasste er zahlreiche Aufsätze. In Anlehnung vor allem an Wilhelm von Humboldt und Wilhelm Dilthey sowie Leo Weisgerber vertrat er die Auffassung, Hauptziele des Deutschunterrichts müssten es sein, den ?symbolischen Sinn? und den ?inneren Sprachsinn? der Schüler zu entwickeln.[4] Hauptaufgaben des Deutschunterrichts waren für ihn Verstehen-Lehren und Gestalten-Lehren. Literaturvermittlung zielte für Ulshöfer in erster Linie auf verstehendes Nachgestalten dichterischer Werke. Nachdem er in den 1950er Jahren als erzieherisches Leitbild den ?ritterlichen Menschen? propagiert hatte, musste er sich zunehmend gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, er vertrete ein reaktionäres pädagogisches Konzept. Er sah sich als Opfer einer ?Hexenjagd? und ersetzte 1965 in einer Neufassung seiner Methodik den Begriff ?Ritterlichkeit? durch ?Fairness?, den ?Ritter? durch ?Gentleman?. Als seine wichtigste pädagogische Innovation erachtete Ulshöfer das Konzept einer kooperativen Didaktik: Im Sinne eines demokratischen Unterrichtsstils sollten Lehrer und Schüler gemeinsam Unterrichtsvorhaben und Projekte planen. Ulshöfer war ein scharfer Kritiker des Marxismus und einer ?wissenschaftlichen Didaktik?, die ihre Begründungen aus der Gesellschaftskritik der Frankfurter Schule bezog. Den Schülern wollte er einen Weg ?vom antagonistischen zum vermittelnden Denken? aufzeigen. Thesen und Unterrichtsmodelle zu diesem Themenkomplex fasste er 1975 in dem Buch Politische Bildung im Deutschunterricht. Jenseits von Restauration und Revolution zusammen. 1978 gab er für die Klassen 9/10 den Lehrgang Marxismus im Deutschunterricht heraus. Seine wichtigsten Schulbücher, die Materialien und Arbeitsvorschläge für eine kooperative Didaktik enthielten, waren das zweibändige Arbeitsbuch Deutsch für den Sekundarbereich II (1971/1979) sowie das dreibändige Lesebuch Arbeit mit Texten, das bis 1989 erschien. Weniger erfolgreich war das Sprachbuch Sprache. Sprechen. Schreiben (1979), von dem nur der Band für das 5./6. Schuljahr erschien. (Quelle Wikipedia)