Beschreibung:

35 S.; Illustr.; 29,5 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Ex., Einband stw. berieben. - ... Im Charter-Verkehr eingesetzte Fahrzeuge der Baureihen ET 403 und VT 601 strahlen jedoch noch heute Eleganz und Exklusivität aus, welche schon den legendären Schnelltriebwagen der Vorkriegszeit zu eigen war. Alle Schnelltriebwagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn hatten ein sehr wechselhaftes Schicksal. Nach nur wenigen Jahren planmäßigen Einsatzes zwang der Zweite Weltkrieg zu einer langjährigen Pause. Die Wagen, die das Ende des Krieges 1945 mehr oder minder beschädigt überstanden hatten, fanden Interesse bei den Alliierten Besatzungsmächten, insbesondere bei den Amerikanern. Über 15 Jahre standen nun Schnelltriebwagen als Salon- und Lazarettzüge im Einsatz bei verschiedenen US-Dienststellen in Deutschland; ein Zug wurde sogar bis Amerika überführt. Über diesen Zeitabschnitt in der Geschichte der Schnelltriebwagen ist bisher kaum etwas bekannt geworden. Aufgrund nicht planmäßiger Einsätze gibt es zudem weniger Bilder der Salon- oder Lazarett-SVT. Dank der intensiven Mitarbeit einiger ehemaliger Eisenbahner, die damals auf diesen Fahrzeugen eingesetzt waren, gelang es, die Entwicklung dieser interessanten Epoche - mit Einschränkungen - nachzuzeichnen. Der tatkräftigen Unterstützung durch die ehemaligen Lokomotivführer und Bordmonteure gilt daher unser besonderer Dank ?(Vorwort) / ... Von den Besatzungsmächten zeigten die Amerikaner besonderes Interesse an den deutschen Schnelltriebwagen. Betriebsfähige Fahrzeuge kamen umgehend für militärische Zwecke wieder zum Einsatz. Wie die US-Army beispielsweise in den Besitz der dreiteiligen Schnelltriebwagen kam, ist überliefert: In den letzten Kriegstagen war ein Kurierzug der Deutschen Wehrmacht, zusammengestellt aus drei Schnelltriebwagen Bauart "Köln", von Berlin kommend, nach Berchtesgaden unterwegs. Im Bahnhof Piding/Oberbayern war die Fahrt vorzeitig beendet. Amerikanische Truppen hatten die Bahnstrecke erreicht und requirierten die Fahrzeuge einschließlich der Lokführer. Die drei SVT kamen später in das Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) Cannstatt, um nach den Wünschen der neuen Eigentümer umgestaltet zu werden. So ersetzte beispielsweise in den Speiseräumen jeweils ein langer Mitteltisch die kleinen Tische an den Fenstern. Die Abteile im Mittelwagen wurden zu Schlafkabinen mit Waschgelegenheit umgebaut und zusätzlich in Wagenmitte eine Dusche installiert. Im Endwagen konnten ein Salon, d.h. ein größerer Aufenthaltsraum mit bequemem Polstermobiliar, eine Funkstation und Schlafkabinen für das Triebwagenpersonal eingerichtet werden. Zwei Züge erhielten dabei den für die US-Army üblichen olivgrünen Grundanstrich, der durch unterschiedlich breite Zierstreifen unterbrochen war. Die Seitenwände der Mittelwagen zierte jeweils ein Emblem der US-Streitkräfte, das Flammenschwert. ? (S. 5)