Beschreibung:

533 S. ; 18 cm, brosch.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. Mit Widmung des Herausgebers an H. J. Sandkühler. Oberer Seitenschnitt fleckig, sonst sehr guter Zustand. - Vorwort: Das Phänomen der Solidarität liegt wie ein erratischer Block in der moralischen Landschaft der Moderne. Es ist aus dem Alltag wohl-bekannt, zugleich aber doch ein Fremdkörper geblieben. Es ist durch seinen Umfang und sein Gewicht unübersehbar, zugleich aber auch sperrig. Die Geologen dieser Landschaft - die Moralphilosophen der Moderne - haben es bisweilen als eine Selbstverständlichkeit vorausgesetzt, meist aber sind sie ihm einfach aus dem Weg gegangen: zu bewegen haben sie diesen Block jedenfalls nicht vermocht. Dies hat nicht verhindert, daß der Begriff der Solidarität im politischen Alltag gern und häufig gebraucht wird. Sein ungeklärter theoretischer Status hat diese Beliebtheit möglicherweise gefördert: Je unklarer seine Voraussetzungen und Implikationen sind, desto unbeschwerter scheint er benutzt zu werden. Der Appell an die Solidarität konnte auf diese Weise - ebenso übrigens wie die Klage über ihr Verschwinden - zu einem rituellen Sprachspiel werden, bei dem kaum jemand abseits stehen möchte. Diese theoretisch ebenso wie politisch unbefriedigende Situation war für eine Gruppe von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen - darunter Philosophie, Soziologie, Geschichts- und Rechtswissenschaft, Psychologie und Biologie - Anlaß genug, sich im Herbst 1994 zu treffen, um über den Begriff der Solidarität, seine Geschichte und seine Bedeutung zu diskutieren. Initiiert und vorbereitet worden war diese Konferenz von Kurt Bayertz (Münster), Nicholas Capaldi (Tulsa) und H. Tristram Engelhardt, Jr. (Houston); finanziert und organisiert wurde sie vom Zentrum für Interdisziplinäre Forschung (ZiF) an der Universität Bielefeld. Der ebenso intensive wie instruktive, bisweilen kontroverse und im Ganzen äußerst fruchtbare Verlauf dieser Diskussion gab den letzten Ausschlag für die Planung des vorliegenden Buches. Neben den für die Bielefelder Konferenz vorbereiteten Papieren enthält es eine Reihe weiterer Beiträge, die an die dortigen Diskussionen anknüpfen und sie weiterführen. Parallel zu dem hier vorliegenden Buch erscheint eine englische Ausgabe (bei Kluwer Academic Publishers), in der allerdings einige der hier abgedruckten Beiträge nicht enthalten sind. Eine Reihe anderer Beiträge wurde für die deutsche Ausgabe überarbeitet oder erweitert. ISBN 9783518289648