Beschreibung:

IX, 258 S. Gr.8°, OHLdr. Aus dem Pawlowitsch-Nachlass. Dt. EA. Zenker (1865-?) war als Publizist u.a. Herausgeber der Wiener Monatsschrift 'Die Waage'. 1911 hatte er ein Mandat als Reichsratsabgeordneter und vom 21.10.1918 - 16.2.1919 war er Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung. Zur politischen Selbstverortung schreibt Zenker: 'Was den Standpunkt betrifft, den ich in diesem Buche der Sache gegenüber eingenommen habe, so ist er der kühl beobachtende und beurtheilende der Wissenschaft und kein anderer (...) Die Anarchisten werden mir daher die Eignung, über ihre Sache zu schreiben, einfach absprechen und mein Buch abscheulich reactionär nennen, die Socialisten werden mich allzu manchesterlich, die Liberalen allzu tolerant gegen die sozialistischen Störenfriede finden; die Reactionäre endlich werden mich selbst für einen verkappten Anarchisten erklären'. In seinen Band führt Zenker den Radikalisierungsprozess innerhalb der Sozialdemokratie der 80er Jahre des 19. Jahrhunderts u.a. auf die Auswirkungen des sog. Sozialistengesetzes zurück: 'Es war nur eine natürliche Erscheinung, dass im Jahre 1878, als es der deutschen Gewaltpolitik gefiel, durch ein Ausnahmegesetz die legale Agitation der Socialdemokratie theilweise lahmzulegen, sich innerhalb der socialistischen Arbeiterschaft eine radicale Gruppe aufthat, welche geführt von den seither der extremen Richtung zugethanen Agitatoren Most und Hasselmann aus den Ereignissen die Lehre zog, man müsse nun, ausgeschlossen von der gesetzlichen Agitation, alle Kräfte der Vorbereitung der Revolution widmen'. Beiligend Belegzettel des Bezugs der Dresdner Volkszeitung vom September 1922 durch Pawlowitsch. Einband etwas berieben, sonst guter Zustand.