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Beschreibung:
208 S. ; 21 cm, kart.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. - Vorwort: Wir Menschen machen es uns selbst am schwersten. Wir wenden Gesetze willkürlich gegen unsereiner an, verhaften unter Vorwänden, foltern, bis das erwünschte Geständnis erfolgt, verweigern das faire Gerichtsverfahren, vollziehen unkontrolliert die Strafe und richten ohne Überprüfung der Urteile hin. Es ist keine Tierrasse oder ein extraterrestrisches Wesen, welches brutal in menschliches Leben einfällt, sondern der Mitbewohner desselben Hauses, der Nachbar, vielleicht sogar das Mitglied derselben Religionsgemeinschaft, der mit ihm ?haust?, wie das Wort verräterisch sagt, und so mit Seinesgleichen umspringt. Am liebsten tut er oder sie es im Namen einer Autorität und verpflichtenden Kraft und ungern auf eigene Verantwortung, so etwa im Namen der nationalen Einheit und Sicherheit, Gottes und manchmal sogar der Menschenrechte. .. Wir Menschen nehmen uns zu leicht. Ohne Achtung vor dem Lebenswillen, den Hoffnungen und dem Wunsch, heimisch zu werden, eine Familie zu gründen und ein Haus zu bauen, wird unzähligen Menschen das Leben nicht gegönnt und brutal abgekürzt. So wird den einen die Erde zur Hölle gemacht, damit andere hier ihren Himmel haben oder weil sie nur auf diese Weise in das, was sie Himmel nennen, einmal einzuziehen glauben. Und doch müssen wir Zusammenleben, nicht aus bloßem Trieb, nicht aus Überlebensinteresse oder Spaß, sondern weil wir etwas suchen, was wir nur zusammen mit den Mitmenschen zu finden und zu verwirklichen vermögen und was allein uns erfüllt, nämlich Gerechtigkeit. Der Mensch sucht das Seine und unerläßlich ist dabei der andere Mensch, obwohl er keine Sehnsucht völlig zu stillen vermag. Jeder ist sich selbst in diesem Verlangen vorgegeben und vollendet sich im Entgegennehmen und durch Anerkennung, wie auch er auszuteilen und zuzuerkennen hat. Inmitten dieser Wirklichkeit entstanden die folgenden Kapitel. Sie ersetzen kein Lehrbuch; sie versuchen in wenigen Strichen, den Umgang der Menschen mit der Macht zu zeigen, zuerst im Kontrast zu dem menschenrechtlichen Programm und dann mit ihm, und wollen zum Austausch über die Begründung und den sittlichen Umgang mit den Menschenrechten beitragen. Vorliegendes Buch versucht, zu den Quellen und den Texten selbst zu führen. Die langjährige Mitarbeit bei ?amnesty international? und die Zugehörigkeit zur ?Gesellschaft für bedrohte Völker?, sowie drei Lateinamerikaaufenthalte bilden nicht den einzigen, aber einen wichtigen Hintergrund. Anregungen sind von den Teilnehmern der Seminare über Politische Philosophie, den Magistran-den und Doktoranden ausgegangen. Ein Dank ist an Frau Marie-Josephe Heinz für die Erstellung der Druckvorlage zu entrichten. ISBN 9783170135468