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64, 65 S., m. zahlr. Abb., broschiert.
Bemerkung:
Guter Zustand / good condition. - Mit der Sammlung Prinzhom verfügt die Psychiatrische Universitätsklinik in Heidelberg über einen einmaligen Schatz: Der Psychiater und Kunsthistoriker Hans Prinzhorn sammelte in den Jahren 1919-22 über 5000 Arbeiten von etwa 450 Patienten psychiatrischer Anstalten aus Deutschland und Europa. Die Sammlung sollte schon damals zu einem Museum ausgebaut werden und die Bedeutung der Kunst psychisch kranker Menschen dokumentieren. Stattdessen wurde sie ab 1938 in der NS-Ausstellung Entartete Kunst als pathologisches Beweismaterial gegen die Kunst der ?Moderne? instrumentalisiert und geriet nach dem 2. Weltkrieg in Vergessenheit. Gleichwohl hatte sie einen bedeutsamen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts. Von 1980 bis 1985 wurde die Sammlung mit Mitteln der Stiftung Volkswagen restauriert und katalogisiert. In den letzten zwanzig Jahren gelangte sie zu internationalen Ausstellungserfolgen. Nach einem langen Vorlauf ist es nun endlich so weit, dass sie auch ihr eigenes Museum und damit einen würdigen Rahmen erhält. In einem ehemaligen Hörsaalgebäude, einem kleinen architektonischen Schmuckstück des späten 19. Jahrhunderts, werden ab September 2001 Werke in wechselnden Ausstellungen zu sehen sein. Der Bau ist unmittelbar an die Psychiatrische Klinik angeschlossen und dokumentiert so die Bedeutung, die künstlerische Ausdrucksformen von psychisch kranken Menschen nicht nur in kunsthistorischer Perspektive, sondern auch für die Behandlung heutiger Patienten haben. Im ästhetischen Raum vermitteln sie ein Wissen um extreme Empfindungen und Erfahrungen häufig vorsprachlicher Natur, wie sie in der Psychose durchlebt werden; und sie helfen den Patienten selbst, Ordnung in ihr chaotisches Erleben zu bringen. Die daraus resultierende andere Weitsicht erscheint oft in zunächst hermetischen Bildern. Aber gerade sie können uns die Relativität unserer eigenen Sichtweise bewusst machen und eine Dimension menschlicher Wirklichkeit erfahrbar werden lassen, die in uns allen latent gegenwärtig ist. Mit dem Museum der Sammlung Prinzhom soll ein Raum der Kontemplation entstehen, in dem solchen verborgenen Gefühlen, inneren Bildern, Tagträumen und verschütteten Fantasien nachgespürt werden kann. Es soll aber auch zu einem Ort der Kommunikation werden, an dem sich Künstler. Patienten, Therapeuten, Wissenschaftler und alle interessierten Besucher begegnen können. Wir freuen uns, dass es nach 80 Jahren doch gelungen ist, die ursprüngliche Vision von Hans Prinzhorn zu realisieren. Prof. Christoph Mundt Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg