Beschreibung:

Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalhalbleinen in Schmuckschuber.

Bemerkung:

Schuber berieben. - Günter Bruno Fuchs, Originalgedicht auf fünf Rixdorfer: Die Fünf Rixdorfer wollen nach zwei Richtungen hin wirken. Einmal wünschen sie den Anschluß an die alte Buchdruckerstadt Leipzig, zum andern lieben sie ihren Großbetrieb in der versoffnen Oranienstraße, der unseren jungen Nachwuchskräften ein ehrlicher Helfer sein will. Die Fünf Rixdorfer arbeiten in ihrer Werkstatt und essen wenig. Denn essen macht müde und ist kein guter Koch für redliches Drucken. Das Leben der Fünf Rixdorfer ist also gesichert, nur dürfen sie niemals mit Wasser in Berührung kommen, weil sonst Gefahr besteht, daß die Verbindungen sich lösen. Für den Druck stehen den Fünf Rixdorfern zwei Maschinen nicht zur Verfügung: die Rotationsmaschine und die Papierschneidemaschine. Die Papierschneidemaschine ist sehr alt und bezieht ihren Hafer ohne Gegenleistung. Manchmal spricht sie im Schlaf von farbigem Büttenpapier. Die Rotationsmaschine, die den Fünf Rixdorfern zu hastig in die Trinkgefäße fiel, wurde nachts entwendet und ins Graphische Zentrum gebracht, wo sie dem Springer bei der Fleißarbeit behilflich ist und der schlimmen Zeitung Farbe kennt. Die Fünf Rixdorfer blicken also verliebt auf jeden Zentimeter ihrer Schnellpresse, die ihren Namen ändern ließ, seit sie der fünffachen Rixdorfer Ehe teilhaftig wurde. In der Hauptsache dient sie zur Herstellung von Visitenkarten, mit denen die Fünf Rixdorfer sich vorstellen, wenn sie übersiedeln ins Weichbild der Stadt. Hier trifft man sie untergehakt mit fünf Wochentagen von abends bis morgens schön an der Arbeit, am ABC und Zweimalzwei, am Tisch, am Glas, am Tisch. Auf dem Tisch aber steht die genaue Porträtbüste des Mannes aus Nürnberg, der die holzgeschnittenen Lettertafeln per Lehrling fallen ließ und so (mit Hilfe der zerbrochenen Tafeln die Einzelleiter in der Hand) hernach dem Meister von Eisenach beim Wurf mit dem Tintenfaß indirekt behilflich war. Ein jeder der Fünf Rixdorfer arbeitet schon seit langer Freizeit an seinem Initial für Gutenberg, das hat dem Teufel zu seinem Wissen verhülfen. Die Fünf Rixdorfer sind allesamt Väter von Beruf, bis auf einen, dem sie väterliches Verständnis zollen. Allesamt sind sie das fünfte Rad am künftigen Lastkraftwagen, der die Oranienstraße abtragen wird, damit die lustigen, lebensfrohen Selbstbedienungsgeschäfte auch dort Hochzeit feiern können, wo sich Peter Hille und Georg Heym einfürallemal Gute Nacht sagen werden. Amen.