Beschreibung:

429 S. 453 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschläge berieben, Stempel auf hinterem Vorsatz. - Dem oberschlesischen Bauernsohn August Scholtis (1901-1969) gebührt das Verdienst, seine zweisprachige Heimat unter die anerkannten deutschen Literaturlandschaften eingereiht zu haben. Es war konsequent, daß der Schriftsteller Scholtis dann auch den Verlust der Heimat als Verlust seines Themas erlebte und reflektierte. Vom Nachkriegspublikum im wachsenden Maße ignoriert, wurde ihm seine Passion fürs Briefeschreiben zum letzten Reservat, in dem er Talent, Selbstachtung und Existenz zu verteidigen hoffte. Die erstmalige Veröffentlichung der Briefe aus den Jahren 1945-1969 enthält die versteckte Absicht, zunächst den scharfsichtigen und scharfzüngigen Autor seine ungewöhnliche Autobiographie "Ein Herr aus Bolatitz" zu Ende schreiben zu lassen. Gleichzeitig geht es um einen Blick hinter die Kulissen literarischer Marktmechanismen, die aus der Froschperspektive des unerbittlich unangepaßten Scholtis auf ein ernüchterndes Maß verkürzt werden. Vor allem aber stellen diese Briefe ein oft vehementes Stück noch immer unerledigter Trauerarbeit dar, die Scholtis nur in diesem privaten Forum vollziehen konnte.