Beschreibung:

VIII, 394 S., 40 s/w Abb. auf 24 Taf. Lit.verz. Kart. *neuwertig*

Bemerkung:

Lublin, die drittgrößte Stadt im Königreich Polen und in der ostpolnischen Provinz gelegen, bewegte sich im "langen" 19. Jahrhundert nur mühsam und auf schwankendem Boden in Richtung Moderne. Der Autor zeigt, dass die Gründe vielfältig waren: Der allgemeine Ressourcenmangel, der sich im fehlenden Ausbau der Infrastruktur bemerkbar machte, wurde als drückend empfunden. Die erstarrte russische Autokratie zeigte sich als weitgehend reformunfähige Fremdherrschaft. Behörden und polnische Stadtbevölkerung ignorierten die jüdische Bevölkerungsmehrheit gleichermaßen, der moderne Nationalismus sowie der rassische Antisemitismus waren gleichsam aus Westeuropa importiert. Die moderne Stadtwerdung, die städtische Elitenbildung sowie die zunächst schleppend, dann rasant verlaufende und die Gesellschaft polarisierende Industrialisierung sind Schwerpunkte der Studie. Das Buch bietet eine umfassende Stadtgeschichte Lublins im 19. Jahrhundert und gewährt zugleich Einblicke in polnische Befindlichkeiten jenseits der Jahrhundertwende.