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Zweyte ganz umgearbeitete Ausgabe, 2 Bde. in 1 geb. gr.-8°. XLIV, 180; 452 S. HLdr. d. Zt. m. goldgeprägt. Rückensch. Rü. berieb. Exlibris am Innendeckel.
Bemerkung:
vgl. Brunet III, Sp. 491; Fürst II,12 - Martin Johann Jahn (1750-1816), österreichischer römisch-katholischer Theologe, Orientalist und Hochschullehrer. Er war ab 1789 Professor der orientalischen Sprachen, der biblischen Archäologie und der Dogmatik an die Universität Wien. Seine Einleitung von 1792 enthielt Ansätze die im Gegensatz zur herkömmlichen katholischen Bibeldeutung standen. Der Wiener Erzbischof und Kardinal Christoph Anton von Migazzi wandte sich deshalb mit einer Beschwerde an Kaiser Franz II. Er durfte in der Folgezeit Lehrbücher nur noch nach vorheriger Genehmigung verbreiten. Zwar fanden die Darlegungen Jahns verstärkt Anerkennung in der Gelehrtenwelt, allerdings sah sich Jahn weiter Misstrauen und Opposition von Seiten der Kirche ausgesetzt. Mitunter wurde er als Ketzer und Jugendverführer bezeichnet. Jahn sollte sein Lehramt verlieren, dabei wollte man jedoch Aufsehen vermeiden. Daher wurde er 1806 zum Kanoniker am Kapitel des Wiener Stephansdoms ernannt, eine Position, in der er sein Lehramt ruhen lassen mußte. Seine Ideen wirkten indes weiter. Sechs Jahre nach seinem Tod wurden mehrere seiner Werke durch die römisch-katholische Glaubenskongregation per Dekret vom 26. August 1822 auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt.