Beschreibung:

269 S. Mit zahlr. farb. Abb. Originalleinen.

Bemerkung:

Text auch englisch, französisch und russisch. Besitzstempel. Marqutte L. Werner, München. Papierbedingt leicht gebräunt. - Die Reformen von Peter I. im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts beeinflußten fast alle Bereiche des Lebens in Rußland. Infolge der neuen Lebensweise, des kolossalen Aufschwungs der Bauarbeiten in der neuen Hauptstadt wurden neue Aufgaben der Kunst damaliger Zeit gestellt. Anfang des 18. Jahrhunderts ist die Zeit der Entstehung von vielen Industriezweigen und der Produktion von verschiedenen Kunstartikeln. Eben damals wurde die erste russische Gobelinmanufaktur gegründet und damit der Grundstein der Produktion des für Rußland neuen Kunstartikels gelegt. Unter den Künstlern und Handwerkern, die von Lefort in Paris für die Arbeit in Rußland engagiert wurden, sind die Namen von Bildwirkern I. J. Gaucher, L. Vavoc, I. B. Bourdin, P. Grignon, P. Camus mit vier Gesellen in Dokumenten aus den Jahren 1715-1716 wiederholt erwähnt. Zum Verwalter der "Bildwirkerei und Färberei" wurde F. Behagle ernannt, mit der Aufsicht über die Bildwirker wurde der Architekt Le Blond beauftragt, der seinerseits dem Amt des Fürsten Menschikow unterstellt wurde. Laut den Kontrakten verpflichteten sich die Meister, für fünf Jahre nach Rußland zu fahren, "verschiedene Gobelins nach den Bildern zu wirken, die sie als Muster bekommen". Ein Sonderpunkt sah ihre Verpflichtung vor, "russische Leute" in der Wirkkunst auszubilden.