Beschreibung:

London, Hutchinson & co., 1892. Mit 186 Illustrationen des Autors im Text und auf 28 Tafeln. XXXII, 341 S. Originalleinenband mit reicher Vergoldung; etwas bestoßen.

Bemerkung:

Beschreibt die Reise zweier Freunde, Jacques und Onésime, durch Unterägypten: Alexandria, Gizeh, Heliopolis, Kairo sind die touristischen Hauptziele. Montbard beschreibt die Auswüchse des Tourismus der zeit, spöttelt über die Sitten und vermeintlichen Unsitten (Bakschisch) der Einheimischen und lässt seinem antideutschen Sentiment freien Lauf. "Reptilius", pardon: Dr. Reptilius, ist der Teutone, der den beiden Franzosen während ihrer Reise immer wieder auf die Nerven geht. Montbard (1841-1905), selbst Franzose, hatte sich 1871 am Aufstand der Pariser Kommune beteiligt und war nach deren Niederschlagung nach London geflohen. Dort wählte der eigentlich als Charles Auguste Loye Geborene, den Namen seines Geburtsortes als Künstlername. Als Zeichner und Illustrator arbeitete er u.a. für die London Illustrated News. Er reiste viel, am liebsten im Maghreb und in Ägypten. Seine Schilderung beruht also durchaus auf intimer Kenntnis der Örtlichkeit. Dies merkt man besonders den Illustrationen an, die gelungene Studien von Land und Leuten darstellen. Karikiert werden lediglich die Reisenden und "Reptilius". In einem seltsamen Spagat vereint das Werk Landeskunde und Bewunderung für das Alte Ägypten, zeitkritische Anmerkungen über einen dekadent anmutenden Tourismus mit dem Hochmut und Überlegenheitsgefühl des imperialistischen Zeitalters. - Innendeckel mit gedrucktem Geschenkvermerk, sonst gutes, sauberes Exemplar.