Beschreibung:

... herrschend geworden sind, nebst einigen Momenten aus dem Leben Herzog Heinrich des Löwen. München 1821. 102 S. Schlichter türkisfarbener Papierumschlag.

Bemerkung:

Kosch, Dt. Lit. Lexikon, VII, Sp. 1413. - Seltene kleine Schrift, die zu ergründen versucht welche Beziehung München zu dem Heiligen und Eremiten Onuphrius aus dem 4. nachchristlichen Jahrhundert hat und warum ein Haus am Marienplatz bzw. Eiermarkt seit Jahrhunderten ein Bildnis des Heiligen an der Fassade trägt. Der Anlass für die Schrift schildert das Vorwort: "Als zu München, nächst dem Eyermarkte, an dem Hause des Bürgers und Melbers Aichinger, die verwitterte Abbildung des heiligen Onuphrius wieder hergestellt wurde, ..., kamen so schiefe Beurtheilungen, so viele Fabeln und alberne Erzählungen (...), daß ich mich entschloß, alle Mühe anzuwenden, um den Gläubigen das Licht der Wahrheit über diesen ungekannten und verkannten Heiligen mittheilen zu können". Das Büchlein enthält eine Übersetzung der "Vita Sancti Onuphrii Eremitae" des Zeitgenossen Paphnutius von Ägypten. Gefolgt von einem Bericht über den Erwerb einer Reliquie des Heiligen durch Heinrich den Löwen, die dieser nach der von ihm gegründeten Stadt München bringen und in seiner dortigen Burg aufbewahren ließ. Die an Stelle der Burg erbauten späteren Wohnhäuser trugen seit dem frühen 15. Jahrhundert an der Fassade eine Darstellung des Heiligen. Auch das nach dem 2. Weltkrieg dort neu errichtete Gebäude zeigt wieder den "Stofferl am Eiermarkt". - Gering stockfleckiges, gutes Exemplar.