Beschreibung:

Augsburg, Bornstäd, 1768. Mit 3 gest. (wdh.) Vignetten sowie einigen Vignetten u. Schmuckinitialen in Holzschnitt. 3 Bl., XXXII, 496, XVI S., 1 Bl. Brauner Lederband d. Zt. mit reicher Rückenvergoldung u. geprägtem Lederrückenschild, Rotschnitt u. farbigen Modeldruckpapiervorsätzen; gering berieben, Rückenschild etw. rissig, Rücken am Fuß mit kl. Fehlstelle.

Bemerkung:

ADB VI, 87. - "Schutzschrift für die Religion" (ADB) und in Teilen gegenaufklärerische Schrift in der, wie es ergänzend zum Titel heißt, "mittelst eines Gesprächs von etlichen weltlichen Staatsmännern ... die in sämtliche teutsche Lande mehr als Pestartig sich neuerlich eindringende sogenannte Freygeisterey bestritten, und zur gesäzmäßigen Strafe empfohlen wird". Das "Gespräch" findet zwischen den vier Herren "Fein" (Reformierter), "Fest" (Lutheraner), "Eifer" (Katholik) und "Witz" (Freigeist) statt. Der Lauf des Gesprächs bekehrt den Freigeist und aus "Witz" wird "Gescheid". Im Vorwort legt Emmerich dar, dass er für alle christlichen Religionen zu sprechen glaubt, wenn er die Todesstrafe für Ketzer und Gottesläugner sowie deren Helfern, den Verlegern und Buchhändlern, fordert. Gleichzeitig beschwert er sich darüber, dass gotteslästerliche Bücher neuerdings in großer Zahl übersetzt würden und von jedermann gelesen werden könnten. - Der Autor, Valentin Franz von Emmerich (1701-1778) war Jurist, begann seine Karriere in seiner Heimatstadt Mainz, wurde nacheinander Hofrat in Fulda und Rastatt, war Gesandter in Wien und seit 1736 gräflich Oettingischer Kanzler zu Wallerstein sowie seit 1741 Gesandter beim Immerwährenden Reichstag in Regensburg. - Zu Beginn etw. fleckig, gegen Schluss Ecken wasserrandig, einige Lagen stärker gebräunt, insgesamt gutes, dekorativ gebundenes Exemplar.