Beschreibung:

10, 2 S. Typoskript. Geheftet.

Bemerkung:

Mit einem Brief des Autors. Leicht berieben. - Ueber viele Jahrzehnte - viel zu lange - war der Begriff der Schizophrenie per se mit demjenigen der Chronizität unauflösbar verknüpft. Chronizität aber hiess Unheilbarkeit. Durch das ganze letzte Jahrhundert zieht sich die Diskussion, ob im institutionellen Rahmen die Heilbaren von den Unheilbaren d.h. den chronisch Kranken getrennt werden sollen. Unter diesen chronisch, d.h. unheilbar Kranken figurierten die Menschen die wir heute Schizophren nennen an erster Stelle. Es kam so weit, dass Kraepelin und seine Nachfolger die Chronizität zu einem Grundmerkmal der Schizophrenie machten. Es kann heute nicht genug betont werden wie unheilvoll dieses Dogma der Unheilbarkeit der Schizophrenie gewirkt hat. Die Untersuchungen von Manfred Bleuler, Huber und Gross und unsere eigenen in Lausanne haben nun aber zur Genüge gezeigt, dass dieses Dogma endgültig aufgegeben werden muss. Sogar wenn man strenge Kriterien anlegt in Bezug auf Symptomatologie und Dauer des Verlaufes kommt man zum Ergebnis, dass es Schizophrene gibt die nach jahrelangem Kranksein einen erstaunlich positiven Wandel durchmachen können. So habe ich kürzlich über 5 Fälle berichtet die nach über 10 jähriger chronischer Entwicklung ein neues Gleichgewicht gefunden hatten und bei denen die Nachuntersuchung keinen Rest der schizophrenen Symptomatik mehr zeigte.