Sachgebiete

Beschreibung:

VII, 341 S. Gr. 8° (24,5x17cm), lindgrüner Leinen-Einband mit Weißprägung, im OSchutzU.

Bemerkung:

Zustand: Fast sehr gut, SU am Rücken leicht ausgebleicht, Stempel auf Vorsatz. - Aus der schier unerschöpflichen Schatztruhe des Stadtarchivs Iphofen hat der Verfasser wiederum beachtenswertes Material zur Geschichte dieses altfränkischen Städtchens zutage gefördert. Unter dem Titel »Dies und das aus Iphofens Vergangenheit« bringt er nun die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungsarbeit dem interessierten Leser nahe. Was sich da vor uns auftut, sind freilich nur Ereignisse von lokalgeschichtlicher Bedeutung, fernab dem großen Weltgeschehen. Aber sie lassen uns einen aufschlußreichen Blick tun in den Alltag der Menschen von damals, in ihr Denken, Empfinden und Handeln. Da geben sich die von »Todesforchten« befallene »Jungfer Schullehrerin«, ehrsame Handwerksmeister, selbstbewußte Ratsherren, aufmümpfige Bürger und hochherzige Wohltäter, stadtbekannte Konkubinen, Brandstifter, Diebe und andere zwielichtige »Subjekte« ein Stelldichein; altehrwürdige Geschlechter treten aus dem Dunkel der Vergangenheit; Baumeister, Gelehrte und Künstler stellen uns ihre Werke vor; fromme Beter wallen durch die Straßen; der Henker waltet seines grausigen Amtes und das alte Gemäuer erzählt und erzählt. Den sensationsgesättigten Augen und Ohren vieler Zeitgenossen mag all das uninteressant erscheinen, nicht wert, sich damit zu beschäftigen. Dem aber, der diesen Dingen nicht nur seine Augen und Ohren, sondern auch sein Herz öffnet, haben die zerbröckelnden Mauern, die verblaßten Namen und die alten Häuser etwas zu sagen. Ihm offenbaren sie ihre Seele. So können uns selbst die Toten und die Geschehnisse von gestern noch Lehrmeister und Wegweiser sein. Wie sagt doch der spanische Philosoph Ortega y Gasset: »Die Vergangenheit ist das Arsenal, in dem wir das Rüstzeug für die Zukunft finden.«