Beschreibung:

S. 125-139. Originalbroschur.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors. Einband leicht berieben. - Zu den meistgekauften Postkarten des Kunsthistorischen Museums in Wien gehört das Sujet mit der Haupttreppe auf deren Absatz Canovas Theseus den Kentauren tötet. Die Skulptur stand im Wiener Volksgarten, den Untertanen gestiftet vom Monarchen als Ort städtischer Lustbarkeit. Hier war die Skulptur an i ihrem Platz; Darstellungen des Bändigens von Dämonen und wilden Tieren durch Götter und Helden, aufgestellt an öffentlichen Orten, gehören zur Tradition höfischer Allegorie: Die Rede ist vorn guten Herrscher, der die Kräfte des gesellschaftlich Bösen besiegt. Theseus als Allegorie monarchischer Beherrschung niederer Triebe: Das wäre, freudianisch gesprochen - und auf Freud möchte ich nun hinlenken - nur die maifeste, die ikonographische Bedeutung für diese Skulptur, wie sie im Wiener Volksgarten gesprochen hat. Worin aber liegt der latente Sinn, die verrätselte Botschaft des kulturgeschichtlich Unbewußten, der Überführung einer Totungsszene ins Museum?