Beschreibung:

231 S.; Abb.; 8°. Orig.-Halblederband.

Bemerkung:

Sehr gutes Exemplar.; Einband nur leicht berieben, kl. Fleck oben auf dem Rücken. - Nummeriertes Ex. - IMPRESSUM : "DIE BEIDEN KOMÖDIEN DIESES BUCHES SIND ÜBERTRAGEN VON ANSELM VON CHATTE UND WURDEN IM AUFTRAGE DES VERLAGES GEORG MÜLLER IM MÜNCHNER BUCHGEWERBEHAUS M. MÜLLER u. SOHN, MÜNCHEN, IN EINER EINMALIGEN AUFLAGE VON 850 NUMERIERTEN EXEMPLAREN, DAVON 50 AUF BÜTTEN, GEDRUCKT. DIE 5 NACHBILDUNGEN DER ALTEN KUPFER STELLTE J. B. OBERNETTER IN MÜNCHEN IN KUPFERDRUCK HER. DIES EXEMPLAR IST Nr. 221" // Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais ['pj?? ogys't? k?'?õ d? boma?'??] (* 24. Januar 1732 in Paris; ? 18. Mai 1799 ebenda) war ein französischer Unternehmer und Schriftsteller. Er ist vor allem bekannt als der Autor von La Folle Journée ou le Mariage de Figaro ?Der tolle Tag oder die Hochzeit des Figaro?, einer der meistgespielten französischen Komödien, die schon bald nach ihrer Uraufführung 1784 von Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart zu der Oper Le nozze di Figaro ?Figaros Hochzeit? verarbeitet wurde. 1776 begann Beaumarchais mit der Niederschrift seines besten und bekanntesten Werks, der Komödie La folle journée ou Le mariage de Figaro ?Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro?. Das Stück zeigt in einer witzigen und turbulenten Handlung den Hochzeitstag eines jungen bürgerlichen Schlossverwalters, in den sich der einstige Barbier Figaro verwandelt hat, dem es trotz seiner Klugheit und Tüchtigkeit nur mit Glück und Mühe gelingt, seinen Herrn, einen eher dümmlichen, aber arroganten und mächtigen Aristokraten, davon abzuhalten, an seiner Verlobten das jus primae noctis auszuüben. Beaumarchais selbst wurde 1776 das ?Opfer? der klug eingefädelten Bemühungen einer jungen Harfenistin, Marie-Thérèse de Willermaulaz, die Anfang 1777 eine Tochter von ihm bekam und 1786 schließlich seine dritte Ehefrau wurde. Da Beaumarchais sich über die Comédie Française ärgerte, die seinen Barbier de Séville nach 31 Aufführungen abgesetzt hatte, weil er ein angemessenes Honorar verlangte, gründete er im Sommer 1777 die Société des auteurs dramatiques ?Gesellschaft der Theaterautoren?, deren Vorsitz er übernahm und die als das erste Beispiel einer erfolgreichen Interessenvertretung von Autoren gilt. 1778 lud er sich ein neues Projekt auf: eine Gesamtausgabe der Werke des am 30. Mai 1778 verstorbenen Voltaire, mit der er einer in Russland geplanten Ausgabe zuvorkommen wollte. Er gewann sogar die finanzielle Unterstützung der Regierung. Da jedoch die Schriften Voltaires in Frankreich offiziell verboten waren, installierte Beaumarchais eine Druckerei jenseits des Rheines in Kehl, gewann den Philosophen Condorcet zur Mitarbeit, sorgte für bestes Papier und kaufte Baskerville-Drucklettern in England. Die geplanten 70 Bände im Oktavformat und 90 Bände im kleineren Duodezformat erschienen zwischen 1783 und 1789, die letzten Bände kurz vor der Französischen Revolution. Allerdings endete das Unternehmen mit finanziellen Verlusten. 1778 war das Stück um Figaros Hochzeit fertig, doch wirkten, obwohl die Handlung vorsichtshalber nach Spanien verlegt war, viele Passagen und vor allem Figaros langer, quasi Beaumarchais? eigene schwierige Biografie resümierender Monolog im letzten Akt so revoluzzerhaft, dass Ludwig XVI. nach einer Lesung jegliche Aufführung empört verbot. ?Wenn ich dieses Stück genehmigte?, soll der König sieben Jahre vor der Revolution gesagt haben, ?wäre es völlig inkonsequent, nicht gleich die Bastille einzureißen?. Erst nach vielen Änderungen und jahrelangen Demarchen, bei denen er von zahlreichen Höflingen sowie der Königin unterstützt wurde, erlangte Beaumarchais die Freigabe. Die Uraufführung am 27. April 1784 war ein triumphaler Erfolg. Offensichtlich wirkte das Stück beim bürgerlichen Publikum wie eine Bestätigung seiner anti-aristokratischen Ressentiments, ohne jedoch adelige Zuschauer unnötig zu verschrecken. Der Name des Protagonisten Figaro ging ins franz. Lexikon ein als eher spaßhafte Bezeichnung eines Frisörs. Seine Figur wurde zum Prototyp eines Menschen, der an Macht zwar unterlegen, aber im Bewusstsein seines Rechtes aufsässig, dazu blitzgescheit und witzig ist. Die 1826 gegründete, damals satirische Zeitschrift und heutige Tageszeitung Le Figaro trägt seinen Namen.