Beschreibung:

XVI, 1571 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Mit Beilage zur Ausgabe: Egon Friedell und seine Kulturgeschichte, 7 Blatt: "Inmitten dieses Wechselstreites, der vermutlich in einer Niederlage der schöpferischen Geschichtsschreibung enden wird, steht unbeugsam, herausfordernd, monolithisch die Figur Egon Friedells. Eine Urnatur in unserem blutleeren Jahrhundert, ein ebenso liebenswürdiger wie bewundernswerter Anachronismus, hat dieser einzigartige Mann die Nachfolge eines Montesquieu, eines Dr. Johnson angetreten, welch letzterem er auch in Statur und Lebensgewohnheiten keineswegs unähnlich war. Als er daranging, eine .Kulturgeschichte der Neuzeit' zu schreiben, geschah es aus dem Drang nach jener universalen Weltbetrachtung, die in seinen eigenen Tagen kaum noch möglich schien. Er brachte dazu vor allem sein enzyklopädisches Wissen mit, das sich neben allen Gebieten der Kunst- und Geistesgeschichte auch auf entferntere Bereiche, wie das der Strategie, der Geologie, der Astrophysik erstreckte. Zudem besaß er ein untrügliches Zeitgefühl, das ihn verflossene Epochen heraufbeschwören und vor uns auferstehen ließ wie zwingende Traumgesichte bei hellichtem Tag. Am glücklichsten befugt schien er durch seine Gabe einer ebenso klugen und klaren wie leuchtenden Sprache, mit deren Hilfe er ein Gedankengebäude wie die Kant'sche Philosophie nicht minder kongenial zu umreißen verstand als er dem Zeitgeist des Rokoko oder des zweiten Kaiserreichs lebendige Existenz einzuhauchen vermochte." (Hilde Speil).