Beschreibung:

70 S. Fadengehefteter Originalpappband.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Papierbedingt gebräunt. Besitzstempel Carl Müller-Braunschweig. - "Der dionysische Künstler vergegenwärtigt das in einem Teil der männlichen Psyche begehrte Ziel der Regression, der Rückkehr in die frühe mütterliche Geborgenheit und den vollen Genuß der Naturseligkeit. Sein Werk kann ein Sichverlieren nach dorthin bewirken, ist aber eigentlich zum gegenteiligen Behufe da, nämlich zur neuerlichen Abgrenzung und Distanzierung von dem vermittelten Gehalt. Die apollinische Kunst stellt das Ewiggültige, die Tugend mit ihren Attributen des Maßhaltens, der Verantwortlichkeit, das ethische Gebaren schlechthin, die harmonische Vollendung, das neidische Vorbild dar. Sie stärkt die Herrschaftsansprüche des bereits entwickelten, zu einer gewissen Macht gelangten Persönlichkeitsgefüges und dient seiner Aufrechterhaltung und Steigerung. Die Tragödie vereinigt beide Wirkungen in sich und ist nach dem Zerfall der Jugendweihen das bisher stärkste Mittel der Kultur, die entfaltete, ordnunggebietende Männlichkeit vor dem Untergang zu bewahren."