Beschreibung:

VIII, 58 S. 8°. OBrosch. (lädiert).

Bemerkung:

Erste Ausgabe der Dissertation des Richard von Krafft-Ebing, sehr selten. - ÖBL IV, 191 f. NDB XII, 649 f.: "Richard von Krafft-Ebing. absolvierte Schule und Medizinstudium in Heidelberg. Nach dem Staatsexamen verbrachte er zur Nachkur einer Typhuserkrankung einen Sommer in Zürich, wo ihn die psychiatrischen Demonstrationen W. Griesingers für die Psychiatrie begeisterten. Die Promotion erfolgte 1863 in Heidelberg über `Die Sinnesdelirien`, es schließen sich kurze Hospitationen in Wien, Prag und Berlin an. 1864 bot ihm Ch. Roller eine Assistentenstelle an der Irrenanstalt Illenau in Baden an, wo er 4 Jahre blieb. Nach kurzer Praxis als Nervenarzt in Baden-Baden und Kriegsdienst 1870/71 folgte Krafft-Ebing einem Ruf als außerordentlicher Professor für Psychiatrie an die neu eröffnete Universität Straßburg, die er jedoch 1873 wieder verließ, um die Leitung der Irrenanstalt Feldhof bei Graz zu übernehmen. Damit war die Professur für Psychiatrie an der Universität Graz verbunden. Krafft-Ebing versah dieses Amt bis 1889, als er als Nachfolger von Max Leidesdorf zur Leitung der I. Psychiatrischen Klinik nach Wien berufen wurde. 1892 übernahm er als Nachfolger von Th. Meynert die II. Psychiatrische Klinik (emeritiert 1902). Krafft-Ebings Wirken fällt in die Zeit der wissenschaftlichen und institutionellen Konsolidierung der Psychiatrie als Spezialdisziplin. Unter dem Einfluß der patriarchalischen Anstaltspsychiatrie Rollers, der gehirnanatomischen Schule Griesingers und im intensiven Erfahrungsaustausch mit seinen Freunden H. Schüle und W. Erb entstanden bereits in der Illenau wichtige Arbeiten, deren methodischer Ansatz die klinisch erfaßte Phänomenbeschreibung mit neurophysiologischen und psychologischen Gesetzmäßigkeiten in Verbindung zu bringen suchte. ... Krafft-Ebing ist als der eigentliche Begründer einer modernen Sexualpathologie zu bezeichnen, er beschrieb und benannte klinische Phänomene als Perversionen, Sadismus, Masochismus und ordnete sie den Entartungsphänomenen unter. Seine forensischen und sexualpathologischen Schlußfolgerungen beeinflußten mit ihren weitreichenden anthropologischen, sozialen und juristischen Konsequenzen die allgemeine Auseinandersetzung mit dem Problem der Psychopathien oder der Entartung". - Fleckig und gebräunt. Unbeschnitten und einige Bll. lose.