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Bemerkung:
Sammelband mit 9 seltenen Schriften aus der Anfangszeit der sogenannten Salzburger Emigration. - Unter Salzburger Emigranten werden meist jene Untertanen der Salzburger Erzbischöfe verstanden, die wegen ihres protestantischen Glaubens ihre Heimat verlassen mussten. Dies geschah vorwiegend im Zuge planmäßiger Protestantenvertreibungen. Die betroffenen Protestanten werden in der Geschichtswissenschaft als Exulanten bezeichnet, sodass man in diesem Zusammenhang auch den Ausdruck Salzburger Exulanten findet. "Das Emigrationspatent des Erzbischofs vom 31. Oktober 1731 widersprach dem Westfälischen Frieden. Eine Ausweisung Andersgläubiger war im Fall Salzburgs nicht prinzipiell illegal, aber ihre Ausgestaltung verletzte die Friedensbestimmungen eindeutig. Statt mindestens drei Jahren wurden Besitzlosen nur acht Tage Abzugsfrist gewährt, Besitzenden je nach Vermögen ein bis drei Monate. Das Corpus Evangelicorum trat deshalb zusammen und verlangte die Abänderung des Patentes gemäß dem Westfälischen Frieden. Zunächst begann die Ausweisung mithilfe der kaiserlichen Soldaten aber wie geplant. Der diplomatische Druck auf Salzburg wegen dieses Vorgehens wuchs rasch an. Auch Kaiser Karl VI. sah Salzburgs Vorgehen als Rechtsbruch an. Deshalb gewährte die Salzburger Regierung einige Erleichterungen. Die Ausweisung der Besitzlosen wurde erst im März 1732 beendet, die Besitzenden durften bis Ende April 1732 bleiben. Alle Emigranten durften ihre Kinder mitnehmen und ihre Häuser auch nach Abzug noch verkaufen. Auch damit waren die Forderungen des Westfälischen Friedens aber nicht voll erfüllt. Auf kaiserlichen und preußischen Druck wurde das Emigrationspatent erst im September 1732 durch ein dem Frieden voll entsprechendes ersetzt. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Protestanten das Land bereits vollständig verlassen" (Wikipedia Abruf vom 28.04.2020). - Enthalten sind folgende (teils auf der Österreichischen Nationalbibliothek fehlende) Schriften: 1. Manifest, Worinn die Seditions-Facta, Und andere in grosser Menge verübte Insolentien Der aufgestandenen Saltzburgischen Unterthanen im Gebürg, dem Publico vorgelegt worden, und disem zu urtheilen überlassen wird, Ob sie sich dadurch nicht aller in dem Westphälischen Fridens-Schluß Denen Emigranten zu gutem stipulirten Beneficien verlustiget, und selbst unwürdig gemacht haben? Stadt am Hoff, Hanck, 1731. 26. Bll. - 2. Hochfürstl. Saltzburgisches Patent, De dato 30. Aug. 1731, Wie solches denen Unterthanen im Gebürg, und denen nachstehenden Gerichtern, als Werffen, Radstatt, Wagrein, St. Johanns in Pongau, Groß-Arl, Goldegg, und St. Veit , Gastein, Tärenbach und Salfelden publicirt- und angeschlagen worden. Stadt am Hof, Hanck, 1731. 4 Bll. - 3. Continuatio Manifesti, Den Bauern-Aufstand In dem Saltzburgischen Gebürg betreffend; Sammt denen seithero von ersagten rebellischen Unterthanen eingekommenen unterthänigsten Memorialien, Und Darauf ergangenen gnädigsten General-Befehl. Stadt am Hof, Hanck, 1732. 10 Bll. - 4. Pro Memoria. (Incipit:) Es ist vor ungefehr 8. Wochen ein Kaffbeuerischer Schreibens-Extract, ... in Comitiis zum Vorschein kommen, worinn neben anderen enthalten, als ob ... Emigranten ... des Reichs verwiesen worden wären. Ohne ort und Drucker, 1732. 3 Bll. - 5. Realer Abriß derer nacher Oberhausen in das Augspurgische gekommenen, den 21. Maij diß 1732. Jahrs daselbst verhört, ehebevor aber zu Saltzburg ... wegen Aufstands und gemeiner Ruhe-Stöhrung gefangen gesessener Glaubens-Emigranten, was mit ihnen so wohl bey ihrer Arrestirung als Gefangenschafft ... passiret ist. Regenburg, Lang, 1732. 5 Bll. - 6. Punctirte Beantwortung des der Hochfürstl. Saltzburgischen Gesandschafft von dem Chur-Sächßischen Legations-Secretario den 28. Jen. letzthin zugestellten Pro-Memoria. Ohne Ort und Drucker, (um 1732). 6 Bll. - 7. Königlich-Preußisches Patent, Die An- und Aufnahme derer aus dem Ertz-Stifft Saltzburg emigrirenden Evang. Glaubens-Genossen in Ihro Königl. Majestät Lande betreffend ; De dato Berlin, den 2. Febr. 1732. Regenburg, Seiffart, 1732. 3 Bll. - 8. Abdruck Der an Ihro Röm. Käyserl. und Königl: Cathol: Majestät Von Dem Catholischen Magistrat der Reichs-Stadt Augspurg Allerunterthänigst- abgelassnen Vorstellungs- Bitt- und Beschwärungs-Schreiben, Sambt einer darzu gehörig- Genädigster Attestation und Recommendation Von Sr. Hoch-Fürstl: Durchleucht dem Herrn Bischoffen allda, Wie auch Vollständigen Relatione Facti, Et Actitatorum, Mit Beylagen a N. 1. bis 24. Die Emigranten-Sach betreffend, 1732. Augsburg, ohne Drucker, 1732. 2 Bll., 58 S. - 9. Legal- und unumstößlicher Beweiß derer von denen in dem Hohen Ertz-Stifft Saltzburg im verwiechenen 1731. Jahr in gefängliche Hafft genommenen Rädlführern, und andern Aufwieglern verübt- höchst sträfflichen Mißhandlungen; ... mit unverwerfflichen gerichtlichen Documentis ... beleget. Stadt am Hof, Hanck, 1732. 30 Bll. - Titel blatt von 1 mit alt hinterlegten Ein- und Ausrissen (ohne Textverlust). Etw. gebräunt und fleckig. Vorsatz mit hs. Notiz und überklebtem Besitzvermerk.