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46 S. Marmorierte Broschur der Zeit. Mitglieder- und Firmenverzeichnis der in drei Gilden organisierten Rigaer Kaufmannschaft. Die Bürger Rigas waren seit der 1787 erlassenen Stadtverfassung in sechs Klassen gegliedert: Haus- und Grundbesitzer, Kaufleute, Handwerker, handeltreibende Gäste, so genannte namhafte Bürger und die so genannten Beisassen, die das Groß der Bevölkerung umschlossen. Das städtische Handelsbürgertum rekrutierte sich, ebenso wie der landbesitzende Adel, weitestgehend aus der Gruppe der Balten-Deutschen, die zu Beginn des 19. Jahrhundert auch nahezu die Hälfte der Einwohnerschaft Rigas ausmachten, gefolgt von Letten und Russen. Riga war zwar bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert Teil des russischen Reiches, eine Auswirkung auf die Ständeordnung der Stadt und die Vorherrschaft des Deutschbaltentums hatte dies aber lange Zeit nicht. Die kaufmännischen Gilden waren nochmals in sich in mehrere Fraktionen untergliedert: Die Hauptgruppe stellten naturgemäß die Kaufleute, ferner gab es die Edelleute sowie "Gäste" aus dem Ausland oder dem russischen Umland, also Handeltreibende, die sich vorübergehend in Riga aufhielten. Die dritte Gilde umfaßte außerdem noch die Kategorien der "Handelsmäkler" sowie der "Handel treibenden Bauern. Das vorliegende Verzeichnis darf als unschätzbare Quelle der allgemeinen Stadtgeschichte, im Besonderen der Wirtschafts- und Handelsgeschichte Rigas im frühen 19. Jahrhundert gelten.
Bemerkung:
Vordere Umschlagseite mit minimaler Randläsion; Vorsatz etwas fleckig. Ansonsten befindet sich die Broschur in tadellosem Zustand; die Seiten sind sauber und fleckenfrei.