Beschreibung:

84 Seiten, Tab.-Anhang, DIN A-4, Broschiert

Bemerkung:

Strich als Mängel-Kennzeichnung auf Fußschnitt, sonst sehr guter Zustand. - Aufgabenstellung und Aufbau der Arbeit: Eine liberale Haltung gegenüber Importen von Fertigwaren aus Entwicklungsländern stößt angesichts gestiegener Wettbewerbsfähigkeit dieser Länder bei einzelnen Produktgruppen und anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in den Industrieländern verstärkt auf Widerstand. Aus Furcht vor weiterem Beschäftigungsabbau in den unter Importdruck stehenden Wirtschaftszweigen wurden auch auf EG-Ebene insbesondere in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre zusätzliche handelshemmende Maßnahmen ergriffen, statt den für eine andere weltwirtschaftliche Arbeitsteilung notwendigen Strukturwandel zuzulassen. In dieser Situation ist es notwendig, die Zusammenhänge zwischen Beschäftigung und Warenaustausch mit der Dritten Welt näher zu untersuchen. Dies ist Ziel der vorliegenden Arbeit: Die Ergebnisse sollen quantitative Informationen darüber bereitstellen, ob und inwieweit ein Konflikt zwischen dem internen Beschäftigungsziel in den einzelnen EG-Ländern und einer liberalen Haltung im Handel mit Entwicklungsländern besteht. Das kann zur Versachlichung der entwicklungs- und handelspolitischen Diskussion auf EG-Ebene beitragen. Außer für die Bundesrepublik Deutschland liegen auch für die meisten anderen EG-Länder empirische Analysen der Beschäftigungsrelevanz des Handels mit Entwicklungsländern vor. Die Auswertung der vorhandenen Arbeiten zeigt jedoch, 1 daß sie entweder auf veraltetem statistischen Material beruhen und allein die Importseite berücksichtigen (ältere Arbeiten von UNCTAD, ILO, OECD) oder in Methode, Zeitraum und sektoraler Gliederung stark voneinander abweichen (neuere Analysen für die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, die Niederlande, Belgien und Irland). Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine vergleichende Analyse nach einheitlicher Methode und gleicher Sektorgliederung für diejenigen sechs EG-Länder, die datenmäßig ausreichend belegt sind. Dazu werden Input-Output-Rechnungen durchgeführt, die nicht nur die unmittelbar im betroffenen Wirtschaftszweig auftretenden - direkten - Beschäftigungseffekte, sondern auch die über die Vorleistungsverflechtung induzierten - indirekten - Wirkungen berücksichtigen. Um die Wirkungen des Handels mit der Dritten Welt auf Niveau und Struktur der Beschäftigung beurteilen zu können, werden sie mit den Arbeitsmarktimplikationen des Handels mit anderen Ländergruppen verglichen. Zunächst werden die hier verwendete Methode zur Kalkulation handelsinduzierter Beschäftigungseffekte dargestellt und die Datenbasis erläutert. Es folgt ein kurzer Überblick über die außenwirtschaftliche Verflechtung der behandelten sechs EG-Länder. Anschließend wird anhand der Modellrechnungen die Wirkung einer verstärkten internationalen Arbeitsteilung auf Beschäftigung und Einkommen in der Gesamtwirtschaft analysiert. Dazu werden die Veränderungen des Einsatzes inländischer Produktionsfaktoren (Erwerbstätige insgesamt und nach Kategorien, Anlagevermögen) und des Bruttoinlandsprodukts infolge von Importen und Exporten gleicher Höhe im Halb- und Fertigwarenhandel mit verschiedenen Ländergruppen einander gegenübergestellt. Analog werden die resultierenden Verschiebungen in der sektoralen Beschäftigung untersucht. Darüber hinaus werden die Veränderungen der sektoralen Beschäftigung dargestellt, die sich der tatsächlichen Ausweitung des Halb- und Fertigwarenhandels zwischen 1970 und 1977 zurechnen lassen. Sie vermitteln eine Vorstellung davon, in welchem (unterschiedlichen) Ausmaß in den einzelnen EG-Ländern Strukturwandel im vergangenen Jahrzehnt auf internationale Arbeitsteilung zurückzuführen ist. Eine zusammenfassende Beurteilung der Beschäftigungswirkungen des Handels mit Entwicklungsländern beschließt die Arbeit. Der Tabellenanhang enthält die vollständigen Ergebnisse für den Industriewarenhandel der einzelnen EG-Länder mit allen Ländergruppen. ISBN 9783428049899