Beschreibung:

262 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, Kaschierung leicht defekt, sonst gutes Exemplar. - S/Z ist das Ergebnis einer strukturalen Balzac-Lektüre, einer Lektüre, die nicht primär den Inhält, das Erzählte eines Textes analysiert, sondern Wort- und Satzsequenzen, deren Beziehungen aufeinander und auf andere Texte, die strukturale Bedeutung eines Zeichens. Barthes nimmt den Text nicht naiv als das, was er bedeuten will bzw. zu bedeuten vorgibt, sondern vorab als kunstvolles Gewebe von Signifikanten, deren »Sinn« nur aus ihren referentiellen und strukturalen Beziehungen zu entschlüsseln ist. Ein solches Interpretationsverfahren muß deshalb radikal anders sein als herkömmliche Text-Hermeneutiken, die auf »Geist und Buchstaben« eines gegebenen Textes insistieren und das in ihnen enthaltene »Leben« mit dem wirklichen Leben verwechseln, so als sei ein literarischer Code, der zum Beispiel etwas aussagt über Liebe und Moral, Bedingung realer Liebe und Moral. Dazu schreibt Barthes: »Obwohl diese Codes durchweg aus Büchern kommen, scheinen sie, durch ein der bürgerlichen Ideologie eigentümliches Drehmoment, das die Kultur in Natur umkehrt, das Wirkliche, das "Leben" zu begründen. Das "Leben" wird dann im klassischen Text zu einer abscheulichen Mischung landläufiger Meinungen, zu einer erstickenden Schicht stereotyper Meinungen.«