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62 S., mit Tabellen, DIN A-4, kart.
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Strich auf Fußschnitt als Mängel-Kennzeichnung, sonst sehr guter Zustand. Das Wachstum der Wirtschaft West-Berlins ist seit Kriegsende - vornehmlich aufgrund der besonderen politischen Situation - zwangsläufig Objekt der Wirtschaftspolitik. Grundlage jedes wachstumspolitischen Programms sollte eine möglichst detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung in der Vergangenheit sein. Untersuchungen dieser Art sind in West-Berlin im Vergleich zu ähnlichen Projekten für die Bundesrepublik in nur sehr geringem Umfang durchgeführt worden. Die vorliegende Analyse will einen Beitrag leisten, diese Lücke zu schließen. Die Bestimmungsgründe des wirtschaftlichen Wachstums sind dabei im wesentlichen von der Angebotsseite, also vom Wirtschaftspotential, untersucht worden. Eine Analyse von der Nachfrageseite her im Keynes?schen Sinne wäre insofern sehr problematisch, als die entsprechenden Ausgaben (Privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen und ?Exporte?) nur zu einem Teil der regionalen Wirtschaft zufließen. Zum anderen Teil führen sie über ?Importe? zu multiplikativen Effekten in der Bundesrepublik, wobei sich jedoch wiederum Rückwirkungen für die Region ergeben können. Allerdings sind der empirischen Analyse eines derartigen iterativen Prozesses Grenzen gesetzt, da für eine solche Analyse der regionalen Verflechtung mehrere Input-Output-Tabellen für beide Wirtschaftsregionen vorliegen müßten. Miteingeschlossen wäre bei einem solchen Vorgehen auch die Analyse der Wirkungen von Nachfragestrukturänderungen auf die Produktionsstruktur. Um jedoch dem Nachfrageaspekt in konjunktureller Sicht Rechnung tragen zu können, wurde in dieser Analyse versucht, mit Hilfe einer Auslastungsrechnung der Kapazitäten Nachfrageschwankungen zu berücksichtigen. Weiterhin wird in der Analyse der Wachstumskomponenten der West-Berliner Wirtschaft unterstellt, daß eine Finanzierungsschranke für das wirtschaftliche Wachstum nicht oder nur in geringem Umfang besteht, d. h. die Bereitstellung von Finanzierungsmitteln aufgrund der vielfältigen Förderungsmaßnahmen der Berliner Wirtschaft keinen größeren Beschränkungen unterliegt. Besonderes Gewicht wurde in der Untersuchung darauf gelegt, strukturelle Aspekte des wirtschaftlichen Wachstums der Vergangenheit herauszuarbeiten. Es wurde geprüft, inwieweit Veränderungen in der Faktorverteilung auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche bzw. Industriezweige zu positiven oder negativen Wachstumseffekten geführt haben. Eine derartige Fragestellung wurde zumindest nach den einschneidenden politischen Ereignissen des Jahres 1961 insofern relevant, als eine Verknappung des Produktionsfaktors Arbeit einsetzte. Daneben kann auch die Frage beantwortet werden, welche Bedeutung der Entwicklung und der Förderung der Berliner Industrie? im Rahmen des gesamten Sozialproduktwachstums zukommt. Im Anschluß an das methodische Kapitel (Teil II und III) und die ex-post-Analyse (Teil IV) des Wachstumsprozesses erfolgt im fünften Abschnitt der Arbeit die Projektion der erforderlichen Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs und der Investitionen bis zum Jahre 1975. Dabei wurde die Entwicklung des Bruttosozialprodukts als Zielfunktion formuliert. Vorgegeben worden sind vier Entscheidungsalternativen mit jährlichen realen Wachstumsraten von 3, 4, 5 und 6 vH. In einer ersten Status-quo-Variante wurde die Entwicklung der Produktionsstruktur der Vergangenheit extrapoliert. In einer zweiten Variante ist dann versucht worden, Effekte möglicher Umstrukturierungen in der Industrie zu erfassen. Die aus dem Modell abgeleitete Nachfrage nach Arbeitskräften ist dem mit Hilfe demographischer Kriterien geschätzten Gesamtangebot gegenübergestellt worden, um mögliche Ungleichgewichte in der Arbeitskräftebilanz zu ermitteln. Abschließend wurde das Projektionsmodell und der abgeleitete Faktorbedarf einer Konsistenzprüfung mit Hilfe der Input-Output-Analyse unterworfen, um zumindest in der Projektion die Nachfrage explizit zu berücksichtigen. Besonderer Aspekt war die Prüfung der Kompatibilität der projektierten sektorspezifischen Wachstumsraten mit einer autonom geschätzten Entwicklung der makroökonomischen Nachfrageaggregate und mit deren Lieferstruktur. Einschränkend sei bemerkt, daß es nicht Aufgabe der Untersuchung war, die wirtschaftspolitischen Realisationsmöglichkeiten der alternativen Wachstumsziele mit ihren Konsequenzen aufzuzeigen. Als Orientierungshilfen bei der wirtschaftspolitischen Mittelwahl können die ausgewiesenen Quantitäten allerdings wertvolle Hilfe leisten. (Einleitung) ISBN 978-3-428-02257-