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120 Seiten, mit Abb. u. Tab., DIN A-4, kart.
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Strich auf Fußschnitt als Mängel-Kennzeichnung, sonst sehr guter Zustand. 1.1 Problemstellung und Abgrenzung des Themas: Das wirtschaftliche Potential West-Berlins war durch die Ereignisse des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit stark zerstört worden. Noch schwerer wog die Tatsache, daß sich die politischen und geographischen Standortfaktoren einschneidend verändert hatten. Schon bald stellte sich heraus, daß unter diesen Bedingungen die Initiative der privaten Wirtschaft allein nicht ausreichte, um ein sicheres wirtschaftliches Fundament zu schaffen. Die öffentliche Hand mit ihren geringen Einnahmen war jedoch nicht einmal in der Lage, die soziale Sicherung der Bevölkerung in genügendem Umfang zu gewährleisten. Hilfe für Berlin wurde deshalb dringend notwendig. Bereits in den Jahren 1945 bis 1948 gab es gelegentliche Zuschüsse der amerikanischen Besatzungsmacht zur Bekämpfung von Hungersnot und Seuchen. Es folgte die von politischen Zwecksetzungen bestimmte Hilfe der USA während der Blockade. Eine intensive Wachstumspolitik von seiten der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik Deutschland setzte 1950 ein; bis zur Gegenwart ist das Instrumentarium der Kredit- und Steuerpolitik zur Förderung der Berliner Wirtschaft zu einem gewichtigen Paket erweitert worden. Im öffentlichen Bereich vollzog sich eine ähnliche Entwicklung von der ungezielten gelegentlichen Hilfe bis zur systematischen Sicherung der Haushaltsgestaltung. Zunächst wurde die finanzielle Notlage durch Zuschüsse aus GARIOA2-Mitteln und Überweisungen aus dem Aufkommen des ?Notopfers Berlin? gemildert. Die grundsätzliche Wende erfolgte 1951 mit der Einbeziehung Berlins in das Finanzsystem der Bundesrepublik Deutschland. Die Staatstätigkeit in West-Berlin ? in der Abgrenzung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, also einschließlich der Sozialversicherung ? wurde damit auf eine sichere finanzielle Basis gestellt. Berlin überweist nach Westdeutschland die Bundessteuern und erhält ? eine Bundeshilfe für den Landeshaushalt, bestehend aus einem allgemeinen, einem besonderen und einem variablen Teil sowie aus Darlehen für den Wiederaufbau; ? Zuweisungen an den Landeshaushalt für Ausgaben, deren Deckung der Bund und andere öffentliche Aufgabenträger aus gesetzlichen Gründen zu besorgen haben; ? Leistungen, die der Bund unmittelbar zu Lasten seines eigenen Haushalts erbringt; ? Leistungen der Sozialversicherung im Rahmen des regionalen Ausgleichs der Versicherungsträger untereinander. Der Saldo der Hin- und Rücküberweisungen ergibt im Durchschnitt der vergangenen Jahre jeweils rund 20 vH des Sozialprodukts von West-Berlin. Über die finanzielle Verflechtung im öffentlichen Sektor zwischen West-Berlin und Westdeutschland sind grundsätzliche Betrachtungen bisher nicht angestellt worden. Es ist der Zweck der vorliegenden Arbeit, diese Lücke zu füllen. Dabei wird bewußt in Kauf genommen, daß die westdeutschen Mittel in der gezeigten Zusammensetzung weit über eine reine Berlin-Hilfe hinausgehen. Wesentlicher als die Art der Zuweisung ? spezielle Berlin-Hilfe auf der einen, allgemeiner Finanzausgleich (horizontal oder vertikal) auf der anderen Seite ? erschien das Ergebnis, nämlich die Finanzierung eines großen Teils der Staatsausgaben in Berlin durch Mittel, die der Stadt von außen zugeführt werden. Der Begriff ?Finanzhilfe? wird also im folgenden sehr weit ausgelegt: er steht für den Saldo der Überweisungen im öffentlichen Bereich. Um das statistische Fundament zu legen, werden zuerst die einzelnen Sektoren des ?Staates? im Zeitablauf dargestellt, danach die Zuweisungen nach ihrem Verwendungszweck zusammengefaßt und ihre Bedeutung im Wirtschaftskreislauf untersucht. 1.2 Die wirtschaftliche Notwendigkeit der Finanzhilfe Die Wandlungen der wirtschaftlichen Situation Berlins sind schon häufig beschrieben worden. Eine kurze Zusammenfassung kann deshalb genügen. Berlin war früher ein Wirtschaftszentrum von hervorragendem Rang. Hier war der Standort einer hoch-entwickelten Industrie, hier war der Sitz der Regierung und der wirtschaftlichen Spitzenorganisationer Der historische Überblick, den das Statistische Landesamt anläßlich der Arbeitsstättenzählung vc 13. September 1950 gegeben hat, vermittelt ein eindringliches Bild von der Konzentration von Mensche' und Arbeitskräften. (aus der Einleitung) ISBN 9783428018345