Beschreibung:

596 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Das Jahr 1793 bedeutete für Herder einen schmerzlichen Einschnitt in seinem politischen Denken. Jn den Briefen und Publikationen, die vor diesem Zeitpunkt entstanden waren, hatte er sich als begeisterter Anhänger der Französischen Revolution gezeigt und die Verwirklichung ihrer progressiven Ideen auch in den übrigen europäischen Ländern erhofft. Doch da sich der Humanist und Aufklärer Herder diese Umgestaltung in Form einer sich sukzessive ausbreitenden Evolution vorstellte, mußte sein Enthusiasmus bei der Hinrichtung Ludwigs XVI. erschüttert werden. Trotz schwerer seelischer Kämpfe und Auseinandersetzungen mit den politischen Problemen seiner Zeit, spiegeln Herders Briefe stets eine beharrliche Parteilichkeit für die Rechte des französischen Volkes wider. Seine bewußte Ablehnung der Koalitionskriege kommt ebenfalls, vor allem in den Briefen an Georg Müller, zum Ausdruck. Obgleich sich sein Gesundheitszustand zunehmend verschlechterte, konnte Herder in der Zeit von 1793 bis 1797 jährlich zwei Bände seiner Briefe zu Beförderung der Humanität" herausbringen. Er nimmt darin eine gründliche Untersuchung der Kull Urgeschichte der Völker vor und verweist auf die wichtige Bolle der Wissenschaften und Künste im Humanisierungsprozeß. Aus vielen Briefen spricht die Sorge des Ehepaares Herder uni eine angemessene Ausbildung ihrer Söhne. Besonders aufschlußreich sind dies-bezüglich Karolines Äußerungen der Herzogin Anna Anialia, Goethe und Georg Müller gegenüber. ISBN 3740002492