Beschreibung:

VII; 490 S., gebundene Ausgabe.

Bemerkung:

Einband etwas berieben. - Inhalt: Zens, Kronos und Dia. Hera. Poseidon. Athena. Apollon. Artemis. Dionysos. Demeter. Kore-Persephone. Aphrodite, Ariadne, Adonis. Hermes. Hekate. Verschiedene Gottheiten. Herakles. Toten- und Heroenfeste. Feste unbekannter Götter. Nachträge und Berichtigungen Indices-. I. Topographisches Verzeichnis der Feste. II. Feste. III. Götter und Heroen. IV. Sachregister. - In der religionsgeschichtlichen Forschung steht die Untersuchung der Kulte jetzt mit Recht in dem Vordergrund; denn die junge Wissenschaft muß erst festen Boden unter den Füßen gewinnen, ehe sie die weit schwierigeren und durch frühere Lösungsversuche fast nur mehr verwirrten Probleme, die Mythen und Sagen stellen, in großem Stil angreift. Die Kultbräuche bieten die zuverlässigste Grundlage, um die Vorstufen der griechischen Religion zu erfassen: in ihnen hat sich die religiöse Denkweise der Vorzeit niedergeschlagen; sie haben sich, gewöhnlich un- oder mißverstanden, aber deshalb um so wertvoller, zäh in ihrer altererbten Form durch die Umdeutungen und Wandlungen der weit mehr veränderlichen Grlaubensvorstellungen und Mythen hindurch behauptet; diese sind manchmal erfunden, eben um die Gebräuche zu erklären. Nicht jeder Kultbrauch ist jedoch von dieser Art, sondern nur solche, die von Jahr zu Jahr in der durch eine nie unterbrochene Tradition geheiligten Form wiederholt werden, d. h. zu einem Festritus geworden sind. Um so zuversichtlicher kann man sich auf die Festriten berufen, da die schöpferische Kraft auf dem heortologischen Gebiet früh erloschen ist; in den in historischer Zeit neu eingerichteten Festen begegnet immer derselbe einförmige und öde Prunk. Die Heortologie ist aber nicht nur in kultischer Beziehung wichtig, sondern liefert auch Beiträge von einschneidender Bedeutung zu der Lösung der Probleme, die der griechische Polytheismus stellt. Die topographische Verbreitung der Feste ist für den Stammsitz oder Ursprung einer Gottheit wegweisend; denn wo sie zahlreiche und alte Feste hat, da muß sie auch heimisch sein. Die Art der an eine Gottheit angeschlossenen Feste zeigt an, wo der Schwerpunkt ihrer Bedeutung zu suchen ist. Diesem Gesichtspunkt sollen die beigegebenen kurzen Charakteristiken der wichtigsten Gottheiten dienen; sie werden vielleicht einseitig erscheinen, sind aber auch so gemeint, da es vor allem galt, den aus der Heortologie zu ziehenden Gewinn oder, wie es schien, ungebührlich vernachlässigte Punkte, die irgendwie mit der Rolle der Gottheit in der Heortologie zusammenhängen, scharf hervorzuheben. (Einleitung).