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Beschreibung:
d. Dezernats für Kultur u. Freizeit, Amt für Wiss. u. Kunst d. Stadt Frankfurt am Main, Dt. Architekturmuseum. Katalog u. Ausstellung: Heinrich Klotz ... Mitarb.: Barbara Schulze ...].. 357 S. : überwiegend Ill. (z.T. farb.) u. graph. Darst. ; 29 cm; kart.
Bemerkung:
Gutes Ex. - Die Revision der Moderne beginnt damit, daß wir die Dogmen des 20. Jahrhunderts überprüfen. Wir beginnen zu erkennen, daß die Moderne nicht eine Sammlung von unveränderlichen Glaubenssätzen ist, sondern daß sie selbst eine Geschichte hat, dem Wandel unterworfen. Wir beginnen zu verstehen, daß der schmucklos vereinfachte Baukörper, ein bloßer Rechtkant, in einer Stadt des Historismus und des Jugendstils während der zwanziger Jahre eine notwendige Ernüchterung mit sich brachte, daß er im Wust der sinnentleerten Attrappenwelt Reinigung und Klärung, Fortschritt bedeutete -, daß jedoch der gleiche Rechtkant in tausendfacher Wiederholung heute die Aura der Aufgeklärtheit eingebüßt hat. Nach sechzig Jahren haben die Architekturformen, mit denen die Moderne argumentationsfähig wurde, die " reinen Formen unter dem Licht" (Le Corbusier), nicht nur ihre ästhetische Überzeugungskraft verloren, sondern sie sind zu einem Faktor der schwersten Umweltzerstörung geworden. Die Architektur der Nach-Moderne ist nicht auf Ausschließlichkeit und strenge Konsequenz bedacht, sondern sie ist zu schwierigen Kompromissen bereit und schlägt gewagte Verbindungen vor. Radikal neu, im scharfen Gegensatz zum Programm der Moderne stehend, ist die Forderung nach einer Architektur, die nicht länger die Abstraktion der reinen stereometrischen Formen proklamiert, sondern vielfältige Formen des Bildhaften und Abbildhaften, des Schmucks und Ornaments, der Symbole und Zeichen wieder zuläßt. Alle die in der Ausstellung mit dem Anspruch einer > Revision der Moderne < gezeigten Architekten haben indessen trotz aller Unterschiede das gemeinsame Ziel, die symbolischen und typologischen Formen nicht allein vordergründig auf dem Niveau bloßer Information einzusetzen, also Inhalte mitzuteilen, sondern sie als den fiktionalen Stoff zu gebrauchen, aus dem das Bauwerk als ein Kunstwerk, als ein Werk des > Schönen Scheins <, wieder möglich wird. Sie haben wesentlichen Anteil am Zustandekommen -nicht eines Gehäuses der Funktion -, sondern einer erdichteten Fiktion. Das Bauwerk soll Mittel der Darstellung sein, nicht nur Instrument des Nutzens. Gegen die Moderne des jüngsten > Bauwirtschaftsfunktionalismus < gerichtet, läßt sich das Motto postmoderner Architektur in wenigen Worten formulieren: nicht nur Funktion, sondern auch Fiktion! In diesem Bemühen, das Bauwerk wieder als ein Werk des schönen Scheins zu verstehen, konvergieren alle die unterschiedlichen Tendenzen postmoderner Architektur. Die Erkenntnis, daß in der Erfüllung der Zwecke nicht auch die Erfüllung des Ästhetischen liegt und daß in der Rückführung der Architektur auf die stereometrischen Elementarkörper nicht das ganze Aussagespektrum der Architektur konzentriert ist, liegt das gemeinsame Revisionsergebnis der Postmoderne. Das letzte Viertel des 20. Jahrhunderts ist - wie das erste - einer Architektur vorbehalten, die sich nicht in dem Vereinfachungsdogma der Moderne erschöpft. Diese Veränderung geht an die Substanz einer voreilig proklamierten Epochengeltung der Moderne. Ihr Rigorismus hat sich an den Bedürfnissen des Menschlich-Allzumenschlichen relativiert. Dieser eben erst eingeleitete Geschichtsprozeß wird uns wohl bis an die Wende des Jahrtausends in Atem halten. (Verlagstext) ISBN 9783791306643