Beschreibung:

94 S., mit Tabellen, Broschur, DIN A-4.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung (Strich) auf unterem Seitenschnitt, sonst sehr guter Zustand. Mitte 1967 berief der Senat von Berlin eine wissenschaftliche Beratungskommission mit dem Auftrag, ein Gutachten über die Wirtschafts- und Sozialstruktur Berlins zu erarbeiten. Der Kommission gehörten je ein Politologe, Soziologe und Pädagoge sowie zwei Nationalökonomen an, darunter der Verfasser dieser Untersuchung. Angesichts der bei mehreren Gelegenheiten näher umrissenen Aufgaben der Kommission war es klar, daß jeder Prognose eine möglichst umfassende Diagnose der bisherigen Entwicklung vorauszugehen hatte. Neben den vorliegenden Untersuchungsergebnissen des Statistischen Landesamts Berlin, der Industrie- und Handelskammer zu Berlin, der Berliner Zentralbank, der Berliner Bank, des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin (DIW) und anderer Institutionen und Personen bot sich als zusätzliches Instrument für Diagnose und Prognose eine Input-Output-Tabelle für die Wirtschaft von Berlin (West) an. Angesichts der seit Jahren im DIW auf diesen Gebieten geleisteten Arbeit erschien es keineswegs unmöglich, eine solche Tabelle kurzfristig aufzustellen. Der Senat von Berlin entsprach Anfang 1968 der Bitte des Verfassers, die beschleunigte Erarbeitung der Tabelle durch das DIW mit einer finanziellen Beihilfe zu unterstützen. Dadurch war es möglich, erste Ergebnisse der Input-Output-Analyse noch in dem Ende 1968 abgeschlossenen Gutachten der Kommission (2) zu verwenden. Zunächst wurden eine Input-Output-Tabelle und eine Einfuhr-Matrix für das Jahr 1962 erstellt. Beide Tabellen gehen mit ihrer relativ tiefen Disaggregation über die bisher in Berlin (West) für Strukturanalysen zur Verfügung stehenden Informationen weit hinaus. Die hier erreichte Disaggregation hat es bereits erlaubt, die Input-Output-Tabelle als Basis der Konsistenzprüfung von Wachstumsprojektionen zu benutzen, bevor die übliche analytische Verarbeitung geschehen war. Der Übergang von der Tabelle zur Input-Output-Analyse mit Hilfe des im DIW programmierten ?statischen offenen Leontief-Systems? gestattete daneben, zunächst vor allem den für die Wirtschaft von Berlin (West) besonders wichtigen Zusammenhang von Endnachfrage- und Importstruktur zu untersuchen; die Ergebnisse konnten im Gutachten der wissenschaftlichen Beratungskommission bereits verwertet werden. Darüber hinaus gibt die Analyse eine Fülle weiterer Einblicke in die Abhängigkeit der Produktion und der Einkommen von der technologisch bedingten Vorleistungsverflechtung und der Verwendungsstruktur der sektoral unterteilten Endnachfrage. Derartige Fragen haben Reiner Stäglin und Hans Wessels vor kurzem für die Bundesrepublik beantwortet; hier folgt die Analyse der Daten für Berlin (West) im Jahre 1962. Die vorgeführte Input-Output-Rechnung zeichnet sich vor anderen Untersuchungen über regionale Input-Output-Tabellen (4, 13, 17) dadurch aus, daß erstmals in der deutschen Literatur eine regionale Tabelle vorgelegt wird, die sowohl methodisch als auch definito-risch mit einer für die Gesamtregion (Bundesrepublik) existierenden Tabelle voll vergleichbar ist. (Vorwort)