Beschreibung:

83 S., mit Tabellen u. Faltkarten, Broschur, DIN A-4.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung (Strich) auf unterem Seitenschnitt, sonst sehr guter Zustand. A.Zielsetzung und Abgrenzung der Untersuchung Führt die Langlebigkeit der Verkehrsinvestitionen schon bei den Fahrzeugen einiger Verkehrsarten zu der Frage, wie das Angebot den Nachfrage Wandlungen so angepaßt werden kann, daß Uberkapazitäten weitgehend vermieden werden, so gilt dies um so mehr für die sinnvolle Ausgestaltung der Infrastruktur des Verkehrs. Hier werden durch den Bau von Verkehrswegen, Straßen, Wasserstraßen, Häfen und Pipelines ? aber auch durch die Stillegung von Eisenbahnstrecken ? für Jahrzehnte, wenn nicht sogar für noch längere Zeiträume, Daten gesetzt. Sollen diese Entscheidungen durch die verantwortlichen Instanzen unbeeinflußt von tagespolitischen Vorstellungen und den Forderungen der Interessenvertretungen getroffen werden, so müssen ihnen hierfür Unterlagen zur Verfügung stehen, die ? möglichst in Form alternativer Pläne ? die Voraussetzungen für sachbezogene Entscheidungen schaffen. Nur so kann statt Konstatierungspolitik Gestaltungspolitik betrieben werden. Diese hat zwei wesentliche Voraussetzungen: Einmal muß das vergangene und gegenwärtige Verkehrsgeschehen erfaßt und analysiert werden, um einen Einblick in die strukturellen Unterschiede zwischen den einzelnen Verkehrsträgern, aber auch in die Wandlungen auf dem Verkehrsmarkt zu gewinnen. Hierbei wird eine Untersuchung, die nach gleichen Gliederungskriterien den gesamten Verkehrsmarkt erfaßt, eine bessere Entscheidungsgrundlage liefern als eine Detailanalyse, die notwendigerweise für jeden Verkehrsträger andere Gesichtspunkte in den Vordergrund stellen muß. Gerade in der Verkehrswirtschaft lassen sich ? wie auch in anderen Bereichen des Wirtschaftslebens ? nicht alle Entscheidungen aufgrund rein ökonomischer Erwägungen und ausgerichtet an Wirtschaftlichkeitskriterien treffen; Grundentscheidungen werden immer politischer Natur sein. Gerade dann aber ist es wichtig, daß eine weitgehende Markttransparenz besteht, die eine rationale und neutrale Beurteilung ermöglicht. Je stärker der eventuell für erforderlich gehaltene Eingriff in das Marktgeschehen ist ? sei es durch eine einmalige Maßnahme, sei es durch die Veränderung der langfristig für die Verkehrsträger geltenden Daten ?, um so notwendiger erscheint die vorangehende umfassende Analyse. Zum zweiten gilt es, sich Vorstellungen über die künftige Entwicklung zu verschaffen1. Auch wer Prognosen grundsätzlich skeptisch gegenübersteht, wird zugeben müssen, daß jede Investition ? implizit oder explizit ? auf Erwartungen beruht. Der Unterschied kann also nur darin liegen, ob man sich über die Entscheidungsgrundlage einen möglichst weitreichenden Überblick unter Berücksichtigung aller zu diesem Zeitpunkt innerhalb des ökonomischen Horizonts liegenden Entwicklungstendenzen zu verschaffen sucht oder ob man intuitiv handelt. Ist letzteres schon in privaten Unternehmen unerwünscht, so bleibt eine mögliche Fehlentscheidung hier innerhalb des unternehmerischen Risikos. Fehlentscheidungen staatlicher Instanzen ? beispielsweise im Falle langlebiger Infrastrukturinvestitionen der Verkehrswirtschaft ? können dagegen die gesamtwirtschaftlichen Orientierungsdaten falsch setzen. Eine Prognose kann jedoch nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn sie in gewissen Abständen überprüft und gegebenenfalls neuen Aspekten angepaßt wird. Beginnen sich stärkere Veränderungen abzuzeichnen, dann sind die getroffenen Investitionsentscheidungen daraufhin zu überprüfen, ob auch hier die Schwerpunkte verlagert werden müssen. In der Regel ist dies möglich, indem lediglich innerhalb des langfristigen Rahmens die kurzfristigen Ausbaupläne revidiert werden. Dieses Verfahren wird wesentlich erleichtert, wenn bereits die Prognosen der künftigen Verkehrsentwicklung so angelegt sind, daß sie Alternativrechnungen zulassen und dadurch unterschiedlichen Entwicklungen angepaßt werden können. Die in der Bundesrepublik Deutschland vorliegenden langfristigen bzw. periodisch aufgestellten kurzfristigen Verkehrs Vorausschätzungen kommen diesen Forderungen weitgehend entgegen2. Sowohl die Projektionen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung als auch diejenigen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ermöglichen grundsätzlich eine kontinuierliche Anpassung. Die kurzfristigen, jährlichen Vorausschätzungen dienen vor allem dem Ziel, den Verkehrsträgern ihre Kapazitätsplanungen, die Abschätzung der erforderlichen Finanzierungsmittel und die Vorausschau auf die zu erwartenden Erlöse zu erleichtern. Zugleich geben sie aber auch einen Anhaltspunkt für die erforderlichen Korrekturen der langfristigen Verkehrsprojektionen und damit für eine Überprüfung der Investitionspläne.