Beschreibung:

156 S., XV Taf. Originalbroschur.

Bemerkung:

Einband leicht berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - Seit ihrer Entzifferung sind die Hieroglyphen als Schriftzeichen erkannt und werden wie andere Schriftzeichen gelesen. Doch bleibt die Hieroglyphenschrift auch lesbar von den uns geläufigen Schriften auffällig unterschieden. Einmal wird in ihr mit Bildern geschrieben. Diese Bilder tragen nicht nur Laute wie unsere Buchstaben, sondern können auch das darstellen, was sie aussagen. Schreibt der Ägypter das Wort ?Gesicht?', so malt er es hin. Zwar kann die Hieroglyphe ?Gesicht? auch mit dem altägyptisch gleichlautenden Wort ?auf? gelesen werden. Doch hat die Anschaulichkeit der Bilderschrift ein solches Gewicht, daß wir dies ?auf? unwillkürlich etwa aus einem ?auf etwas herabschauen? ableiten. Noch seltsamer begegnen uns Hieroglyphen auf Denkmälern als lesbare Symbole. In den Händen von Göttern, als sinnerfüllter Schmuck auf Amuletten, an Bauten und Gerät scheint ihre inschriftliche Bedeutung zum Sinnbild gesteigert und einen besonderen, Buchstaben nicht innewohnenden, Wert zu bergen. Sie können diesen Wert ihrer Lesung verdanken. Doch werden Namen alter Götter mit Kultzeichen geschrieben, welche schon die schriftlose Vorzeit abbildet. So tragen die Hieroglyphen zwar nicht durchgehend, aber doch immer wieder die Bedeutung ihres Bildes und mitunter die Wertschätzung eines Symbols. Diese beiden bildhaften Verwendungen scheinen die Hieroglyphen für das zu nehmen, was sie durch ihre Gestalt?oder als Symbol bedeuten. Eine andere Verwendung benützt sie als Lautträger und schreibt mit ihnen auch Wörter gleicher Lautfolge, welche von den Hieroglyphen weder abgebildet noch symbolisiert werden.