Beschreibung:

Schriften des Vereins für Socialpolitik (SVS), Gesellschaft für Wirtschaft- und Sozialwissenschaften, N.F., Band 7/IV. 140 S., mit Tabellen, Broschur.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung auf unterem Seitenschnitt (Strich), sonst guter Zustand. Hinterer Einband am unteren Rand leicht verfärbt. Die vom Verein für Sozialpolitik mit den ?Untersuchungen zum deutschen Vertriebenen- und Flüchtlingsproblem? angestrebte wissenschaftliche Erörterung der volkswirtschaftlichen Probleme, die sich aus der Eingliederung des Bevölkerungszustromes ergeben, wird in ihrem zweiten Teil, in den Länderberichten, in großartiger Ausfächerung dartun, welche unterschiedliche Belastung und Bereicherung die einzelnen Gebiete durch die Aufnahme der Flüchtlinge erfuhren. Es wird sich erweisen, wie vielfältig bei grundsätzlich gleicher Problemstellung die menschlichen und materiellen Bedingungen für die Eingliederung waren. Mit einigen Bedenken wird der Reihe dieser Länderberichte hier ein sorgfältig erstellter Beitrag über die Aufnahme von Flüchtlingen in den Stadtstaaten Bremen und Hamburg eingefügt. Diese Bedenken wurden vom Herausgeber der Untersuchungen, Herrn Prof. Dr. B. Pfister, geteilt, besonders auf Grund seiner eingehenden Kenntnis der Wirtschaft Hamburgs, aber auch wegen seiner Erfahrungen mit dem in anderen Bundesländern und in Westberlin abweichenden Eingliederungsvorgang. Eingehende Korrespondenz und mündliche Beratung haben zur Richtigstellung mancher Einzelheiten beigetragen, wofür die Verfasserin außerordentlich dankbar ist. Eine Reihe der von so kompetenter Seite geäußerten Zweifel gaben andererseits Veranlassung dazu, den Text nicht, wie beabsichtigt, von statistischen Nachweisen und erläuternden Anmerkungen zu entlasten, sondern im Gegenteil weitere Präzisierung durch Zahlen und Quellennachweise zu suchen. Das Ergebnis dieser Bemühung ist wenig ansprechend. Dem Leser wird mit einer Häufung von Tabellen, Einzelzahlen und kommentierten Quellennachweisen zugemutet, der Verfasserin auf dem Weg durch das Gestrüpp vergleichbaren und unbrauchbaren Materials zu folgen. Vorsorglich sei um Entschuldigung gebeten, daß sich die große Zahl der Anmerkungen ebensowenig vermeiden ließ wie die Wiederholung einzelner Hinweise, wenn eindringlich genug vor irrigen Schlüssen aus dem Material gewarnt sein sollte. Weiter muß der Leser um Nachsicht gebeten werden, wenn er vor Erörterung der Flüchtlingswanderung eine Skizze vom Um- und Neubau des hanseatischen Wirtschaftslebens findet. Tatsächlich ermöglicht es nur ein solcher Umweg, die Besonderheiten der gesamtwirtschaftlichen Problematik für beide Stadtstaaten zu erkennen und die sozial-und wirtschaftspolitische Aufgabe in angemessener Perspektive zu sehen. ? Anders als im sonst vergleichbaren West-Berlin ist das Flüchtlingsproblem in den Stadtstaaten kein politicum; es bringt lediglich eine Ausweitung fürsorgerischer Betreuungstätigkeit über den Kreis der von Kriegsfolgen betroffenen Stadtbevölkerung hinaus. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern sind strukturelle Umbildungen des Wirtschaftslebens in den Stadtstaaten Anziehungsmoment, ja zum Teil Voraussetzung für den Zuzug von Vertriebenen, nicht dessen Folge. Die Umrisse dieser Strukturwandlung in Zahlen Und Daten aufzuzeigen, erschien deshalb unerläßlich. (aus der Vorbemerkung)